Montag, April 30, 2007

Viva Anarchia!
Vorwärts zurück zum Anarchismus!

Wollte schon lange mal wieder ein Flugblatt zum 1. Mai schreiben. Und da man bei Welt-Debatte gerne einen Aufruf zum Kampftag der Arbeiterklasse haben wollte, habe ich mich nicht lange bitten lassen und mein Flugi zu Welt-Debatte geschickt, statt es mühsam auf dem Mariannenplatz zu verteilen. - So, gebts mir!


Für eine Linke, die diesen Namen auch verdient!
Man hört nicht mehr viel von ihr. Manchmal sitzt sie in einer Talkshow und nennt sich Oskar Lafontaine. Dann könnte man heulen und sich fragen, ob man vielleicht ihr Begräbnis verpasst hat. Aber nein: Am 1. Mai, da ist sie da, da geht sie raus auf die Straße, das ihr Feiertag.

Die Rede ist von der Linken. Linke? Welche Linke? Sind damit jene gemeint, die in der DDR ein kleines Paradies auf Erden und in der SED dessen Hausverwaltung sahen? Oder jene, die al-Qaida für eine Befreiungsguerilla gegen die US-Weltherrschaft und den faschistoiden Rollback des Islamismus für eine antikapitalistische Bewegung halten? Deren Hass auf Bonzen, Banker, Heuschrecken und Fremdarbeiter dem von Horst Mahler und seiner Nazi-Kameraden ähnelt? Sind die Linken die Leute, die Hizbollah und Hamas als heimliche Verbündete in ihrem Kampf gegen den "Zionismus" betrachten und den israelischen Schutzzaun als Beweis für einen „Holocaust“ gegen die Palästinenser anführen? Oder jene, die beim Anblick einer Hühnerbatterie mehr Pein empfinden als bei Bildern von ermordeten und vertriebenen Zivilisten in Darfur?

Man kann es drehen und wenden wie man will, es sieht nicht gut aus für die Linke. Sie ist in ihrem plumpen Antikapitalismus, in ihrem Antiimperialismus, Antizionismus, Antiamerikanismus und in ihrer nationalen Rückbesinnung oft kaum noch von der extremen Rechten zu unterscheiden. Manche Linke wenden sich daher ab und schließen sich dem Liberalismus an, in der Überzeugung, lieber auf die Kapitalismuskritik verzichten zu wollen, als sich zum Gehilfen neuer totalitärer Bewegungen zu machen.

Wenn es dabei bliebe, müsste man sicher bald das Ende der Linken als politisches Projekt verkünden. Wäre das wirklich so tragisch? Ja! Angesichts der trotz Wirtschaftsaufschwung immer desolateren Lage der sozial Abgehängten, angesichts der zunehmenden staatlichen Einschränkung individueller Freiheiten auf dem Weg zur Überwachungsgesellschaft, angesichts des Comebacks von religiösem Irrationalismus, angesichts wachsender rassistischer und antisemitischer Stimmungen ist die Linke mehr denn je gefragt.

Ihre Orientierungslosigkeit nach dem Scheitern der realsozialistischen Modelle und dem Niedergang beziehungsweise der staatlichen Integration sozialer Bewegungen ist allerdings nachvollziehbar. In welche Richtung soll es weitergehen? Alle möglichen Todgeglaubten werden da wieder ausgebuddelt: Che Guevara, Rudi Dutschke, Lafontaine oder die RAF. Nur auf das naheliegendste scheint niemand mehr zu kommen: auf die guten alten Traditionen der Anarchie.

Aber wie sollte eine Linke heute sein, wenn nicht antiautoritär und kosmopolitisch? Wofür lohnte es sich zu kämpfen, wenn nicht für die Freiheit und die Emanzipation des Menschen und seine sozialen Rechte? Auch die anarchistische Bewegung hat, wie alle anderen linken Bewegungen viel Reaktionäres hervorgebracht: eine personalisierte, dem Geldfetisch verhaftete antisemitische Zins- und Kapitalismuskritik, eine antimoderne Verherrlichung des Bauernstandes und einer auf die eigene Scholle verweisende Kritik des Zentralismus, und auch ein tendenziell völkisches Gemeinschaftsdenken. Na, und Tolstois Begründung für den Vegetarismus. Aber die konstituierenden Grundgedanken, die alle Libertären und Anarchisten teilten, sind heute mehr denn je aktuell: Freiheit für das Individuum, Kritik des Obrigkeitsstaates, des Nationalismus, der religiösen Institutionen, soziale und rechtliche Gleichheit für alle Menschen unabhängig von „Rasse“, Herkunft oder Geschlecht, Selbstverantwortung und Selbstbestimmung statt hierarchischer Herrschaft, Solidarität statt Konkurrenz.

Es sind Kategorien, mit denen man die autoritäre Rechte, die regressive Linke, den auf Ungleichheit basierenden Kapitalismus, den etatistischen Kommunismus, den antiemanzipatorischen Islamismus und den wettbewerbsorientierten Liberalismus gleichermaßen kritisieren kann.

Angesichts des erbarmungswürdigen Zustands der real existierenden anarchistischen Bewegung lässt sich der Anarchismus nicht einfach als positives politisches Programm übernehmen, aber er ist wohl der einzige Standpunkt, von dem aus man als Linker heute seine Kritik vorbringen kann. Der Anarchist Gustav Landauer hat seine Ziele so formuliert: "Die Emanzipation von staatlicher, kirchlicher oder sonstiger gesellschaftlicher Bevormundung und die Suche nach einer Möglichkeit zur Entfaltung des Einzelnen in dem seiner Meinung nach allein sinngebenden Zusammenhang der Gemeinschaft.“ Das ist die Antwort auf alle autoritären Konzepte auch unserer Zeit.

Klingt das in linken Ohren zu sehr nach Karl Poppers „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“, dem kanonischen Text moderner Liberaler? Möglich, aber das liegt wohl eher an Poppers Nähe zum Anarchismus als umgekehrt. Auch die Begründer der Ende des 19. Jahrhunderts in den USA entstandenen anarchistischen Zeitschrift „Die Freie Gesellschaft“ können nichts dafür, dass Guido Westerwelle heute mit diesem Titel seine Reden überschreibt. Der Liberalismus ist der Anarchismus des Feiglings, der Angst hat vor der Freiheit - und um seinen Mittelklassewagen vor der Tür. Das ist nicht verwerflich, aber es führt dazu, dass die Idee der „offenen Gesellschaft“ den Liberalen im Grunde nur als Alibi dient, die bestehende Gesellschaft, so wie sie ist, zu verteidigen. So wird das aber nichts mit der Emanzipation!

Der Anarchismus ist dagegen die „natürliche“ Gesinnung des Bohemiens, des Künstlers, des Hedonisten, des Punkrockers – und des Kosmopoliten. Auch wenn die bekanntesten Anarchisten, Proudhon, Bakunin, Silvio Gesell, eher antimoderne Kleingeister waren, die Mehrheit der wichtigen Anarchisten und libertären Denker waren durch und durch Kosmopoliten. Das hängt vielleicht auch damit zusammenhängt, dass sie zu einem großen Teil aus jüdischen Familien stammten: Gustav Landauer, Alexander Schapiro, Emma Goldmann, Rudolf Grossmann alias Pierre Ramus, Erich Mühsam, Martin Buber, Bernard Lazare. Andere, wie Rudolf Rocker, lernten Jiddisch und begaben sich bewusst in jüdisch-anarchistische Kreise, weil sie darin die Chance zu einer Internationalisierung des Kampfes für duie Freiheit sahen und eine Sprache des aufgeklärten Universalismus finden wollten.

Die jüdische Anarchistenbewegung spielte Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle in der linken Arbeiterbewegung Englands und der USA, mit einer Vielzahl jiddischer Zeitschriften und Zeitungen. Auch in der Kibbuzim-Bewegung in Palästina und später in Israel war das anarchistische Denken ein konstituierendes Moment. Der deutsche gewaltfreie Anarchist Augustin Souchy und andere bereisten die Kibbuzim und erkannten darin ein Vorbild für ein freiheitliches Zusammenleben. Die Esperanto-Bewegung, einer der konsequentesten universalistischsten Großversuche, wurde von vielen jüdischen Anarchisten propagiert. Wo das staatliche und nationale Denken aufhört, öffnen sich die Weiten für einen humanen Kosmopolitismus. Wenn die Linke nicht in diesem Fundus nach brauchbaren Anknüpfungspunkten für neue Perspektiven suchen will, wo dann?

Nicht alles aus der anarchistischen Tradition taugt für die Zukunft, vielleicht ist es sogar das wenigste. Aber dieses Wenige ist das Wichtigste. Jetzt müssten sich nur noch moderne anarchistische Theoretiker finden und Anarchisten, die nicht einfach mit zwei schmutzigen Hunden und einem Anarcho-Button auf der Lederjacke vor der veganen Volksküche herumsitzen. Dann könnte man womöglich zur 1. Mai-Demo gehen und aus vollem Herzen Parolen skandieren, in denen das Wort „Freiheit“ vorkommt. Wär doch schön!


Parole: Never mind the Bollocks!

Fotos: 1) Die große, nicht die kleine Freiheit soll es sein! 2) Anarchy in the S.L.

Mekka suchen, Fortgeschrittenen-Kurs

Hoffentlich gibt's Fernsehbilder...

Samstag, April 28, 2007

Gehts Euch auch manchmal einfach nur so?

Donnerstag, April 26, 2007

Bitte nicht stören!
Am kommenden Sonntag, den 29. April, ist der weltweite Aktionstag für Darfur. Diesmal gibt es erstmals auch in Deutschland Aktionen. In Berlin findet eine Demonstration statt. Sie beginnt um 10 Uhr auf dem Pariser Platz vorm Brandenburger Tor und geht zum Potsdamer Platz, wo um 11.30 Uhr eine Abschlusskundgebung stattfindet.

Neben der kleinen Berliner „Darfurgruppe“ ruft vor allem die „Gesellschaft für bedrohte Völker“ auf. Ich bin wirklich kein Freund der GfbV. Im Gegenteil. Da sich aber in Deutschland kaum jemand für die Katastrophe im Sudan zu interessieren scheint, denke ich, dass in diesem Fall kaum ein Weg um die wirklich sehr um Darfur bemühte GfbV herumführt, und man sich nicht durch die Beteiligung der Völkerretter von dieser Demo oder irgendeinem anderen Engagement für Darfur abhalten lassen sollte.

Hier noch ein sehr bitterer Kommentar zum Umgang mit der Notlage in Darfur.

Mittwoch, April 25, 2007

GEIIIL!
Ich bin eben doch ein Gewinnertyp! Und ich fing schon an zu zweifeln. Noch nie, noch nie habe ich etwas bei einem Preisausschreiben gewonnen. Aber jetzt! Weil ich aufmerksam das großartige, schöne, sympathische, innovative Blog von TOFU verflogt habe, konnte ich als einziger die richtige Lösung nennen und heute kam mit der Post ein Päckchen und darin tatsächlich ein Preis ins Haus geflattert. Hätt' ich nie gedacht! Und was für einer! Toll! Endlich mal jemand, der meiner blöden gelben Kippente die Leviten lesen kann und ihr zeigt, wies geht. Und endlich kann ich wieder mit jemand Vernünftigem zusammen baden - also jemand der nicht ständig auf die Seite fällt...! DANKE!!!!!!!!!!!!!!!

Beim Teutates!
Albert Uderzo wird 80! Gratulation! Wir alle – ich auch, ja! - lieben Asterix, Obelix und die Gallier, die sich so tapfer gegen das Vordringen der Zivilisation gestemmt und die imperialistische Besatzung ihres keltischen Barbarenreichs bekämpft haben, und natürlich auch die lustigen Druiden, die riesige Weidenkörbe flechten ließen, in denen man Menschen füllte, um das ganze dann als Opfer für die Götter feierlich anzuzünden...
Ich hör jetzt auf. Ist PC-Scheiße, ich weiß….

Dienstag, April 24, 2007

Diskussionswürdig
Mit Spannung erwartet und jetzt frisch gestartet:
Das Debatten-Portal von Welt-Online.

Sonntag, April 22, 2007

Antideutsche Heißluft
Israel ist ein wunderschönes Land. Man sollte unbedingt einmal dahin fahren. Ja, man wird auch klüger dadurch. Hinsichtlich Israels jedenfalls und wahrscheinlich sogar hinsichtlich des Nahostkonflikts. Mehr allerdings sollte man sich nicht davon versprechen. Es sollen sogar schon Menschen als Antideutsche nach Israel gefahren und als Vegetarier zurückgekommen sein. Damit wäre ich schon fast beim Thema, aber eigentlich wollte ich ganz anders anfangen. Nämlich so:

Man stelle sich einmal vor, der antideutsche Globus hätte die Größe eines Tennisballs (was ja der Realität vielleicht sogar nahe kommt), jedenfalls, wenn wir nun Punkte darauf machen würden, hätte Leipzig die beachtlichen Ausmaße eines Zwei-Euro-Stücks. Stellen wir uns nun weiter vor, wir legten auf dieses eine Zehn-Cent-Münze, dann entspräche das etwa der Bedeutung der CEE IEH. Diese von mir normalerweise sehr geschätzte Zeitung hat sich nun zum wiederholten Mal eines im wahrsten Sinne des Wortes heißen Themas angenommen, des Klimawandels: Hier der Artikel.

Der Autor promoviert, wie wir erfahren, derzeit in Israel über mögliche Auswirkungen des Klimawandels auf aride Ökosysteme, und wenn es nicht Letzteres ist, das ihn zum Experten macht, dann muss es wohl Ersteres sein. Er spricht in antideutscher Offenheit eine drastische Wahrheit aus: „Klimawandel ist absolute Scheiße und gefährlich.“ Antideutsche Linke sollten sich schleunigst dazu verhalten, nämlich indem sie sich endlich hinter Al Gore in die Kolonnen des Mainstreams einreihen und über ein paar Klassiker nachdenken: „Energie sparen, mobil ohne Auto, vegetarisches Essen, Konsumbeschränkung oder ähnliches.“ Hier nun tendiere ich stark zum Letzteren.

Nachdem ich bereits in den 80er Jahren durch unermüdliches Engagement das Waldsterben gestoppt und den unmittelbar bevorstehenden Atomtod verhindert habe, hatte ich mich ja in den 90ern in Sachen Weltrettung etwas zurückgezogen. Doch siehe da, beim Ozonloch ging’s plötzlich auch ohne mich. Drum bin ich nun ganz zuversichtlich, dass jetzt, da die Antideutschen Tony Blair und Knut den Eisbären bei ihrem einsamen Kampf (ein Kampf ohne Gegner ist nun mal sehr einsam…) unterstützen wollen, auch die Sache mit dem Klima wieder ins Lot kommt. Puh, da haben wir ja noch mal Glück gehabt!

Shalom, Ivo

Donnerstag, April 19, 2007

Vorsicht Knut!
Alle lieben den kleinen Eisbär, vor allem die Kinder. In Japan hat sich ein Eisbär in ein kleines Mädchen verliebt… Oder ist es die Robben-Mütze, auf die er scharf ist?



Auch Binky hat sich in eine Frau verliebt, aber er ist etwas besitzergreifend:
Watch this

Anreg..., äh, Aufklärung muss sein
Wie die verschiedenen Drogen im Hirn funktionieren, erfahrt Ihr sehr anschaulich hier. Damit niemand sagen kann, ich hätte ihn/sie nicht gewarnt!

DRUGS & BRAIN
(Nein, das ist keine Witzseite mit lustigen Youtube-Videos von besoffenen Schulmädchen!)

Dienstag, April 17, 2007

Cyber Bullying
Große Aufregung, weil britische Schüler despektierliche Videos ihrer Lehrer ins Internet stellen. Versteh ich nicht. Nennt man das nicht hierzulande Bild-Leser-Reporter?

Vorbild für beides war wohl dies: Betrunkene dekorieren (Foto)...

Ich distanziere mich heftigst von allem!

Montag, April 16, 2007

Alt werden
Gar nicht mein Thema eigentlich… Man soll ja keine schlafenden Hunde wecken… Andere beschäftigen sich aber intensiv mit diesem mir völlig fremden Phänomen. Ein sehr eindrucksvolles Video übers Altern, das mir zu denken gab, sah ich bei auf diesem künftigen Lieblingsblog von mir :-D

Das müsst Ihr auch sehn:






Living My Life Faster - 8 years of JK's Daily Photo Project on Vimeo

Hasta la vista, baby…
Wochenmotto: Einer muss den Bluthund machen.

Apropos Blut.
Tolle Story in der B.Z.!

Ausschnitt: „Um 18.30 Uhr peitschen Schüsse durch die Ladenzeile der Plattenbaussiedlung in der John-Locke-Straße (Lichtenrade). Ein kleiner, dicker Mann kippt tot auf den Gehweg. Es ist Bernd K., im Kiez wird er wegen seiner rechtsradikalen Ansichten auch ‚Klein Hitler’ genannt. Über dem Leichnam steht Bernd J. mit Pistole und brüllt: ‚Wer von uns beiden ist jetzt tot?!’ Augenzeugen wollen zuvor gesehen haben, wie er dem Opfer die Pistole in den Mund steckte und immer wieder abdrückte.“
Bevor der Schütze abdrückte, soll er noch gesagt haben: „Jetzt wirst du sehen, wie Sterben ist“.

Tja, Frühling in Berlin…

Ein Kollege von mir bemerkte dazu scharfsinnig: „Es geschah in der John-Locke-Straße! The Advocate of Tolerance! Wie wird es wohl erst in der Mahatma-Gandhi-Straße zugehen ...?“

Übrigens hat sich die B.Z. vertan. Der Tote, der Cousin des Täters, also Klein Hitler, heißt nicht Bernd K., sondern Reinhard K., aber darauf kommt es jetzt auch nicht an.

Tipp by Elke

Sonntag, April 15, 2007



lottmann
ach schau mal einer guck, lotte hat'n blog. sauber!
dit will ick sehn...
Auf der Borderline nachts um halb eins

achso, wer etwas über den „den amerikanischen (und israelischen) Hegemonialanspruch im Nahen Osten“ erfahren will, und dass die USA alle „Gesten des Guten Willens“ seitens des Irans ignoriert, und statt dessen „arrogant auf Verhandlungen“ gesetzt haben, weil die Kritiker in den USA machtlos sind wegen der „mächtigen Israel-Lobby“, der/die kann das ja alles hier in dem Gastbeitrag von Behrouz Khosrozadeh im "Neuen Deutschland" nachlesen…

Samstag, April 14, 2007

Statt eines Nachrufs...

Filbinger kommt an das Himmelstor. Petrus schaut verwundert auf und sagt: „Äh, Herr Filbinger, sagen Sie, Sie waren doch ein Nazi.“ Filbinger: „Iiich? Wie kommen Sie denn darauf?" „Petrus: Nun ja, es ist so, der liebe Gott sieht alles.“ Darauf Filbinger wütend : „So ein Mist, und ich habe den Jungs in Weikersheim immer gesagt, sie sollen die Vorhänge zuziehen…“

Studienzentrum Weikersheim

Man soll über Tote keine Witze machen, aber Oettinger hat ja damit angefangen; von wegen: „Filbinger war ein Gegner des NS-Regimes“.

Das ist hingegen kein Witz:
Am 1. Dezember 1997 hielt Horst Mahler erstmals seit seiner Haftentlassung zum 70. Geburtstag von Günter Rohrmoser in Stuttgart vor Gästen des Studienzentrums Weikersheim, darunter auch Hans Filbinger, eine Laudatio auf Rohrmoser. Darin forderte er u.a., das „besetzte“ Deutschland müsse sich von seiner „Schuldknechtschaft“ zum aufrechten Gang seiner „nationalen Identität“ befreien. Rohrmoser erklärte 1998 in der „Jungen Freiheit“, seine und Mahlers Positionen seien identisch, und lobte Mahlers Haltung als „national-christlichen Konservativismus". Rohrmoser war Filbingers Vertrauter und Berater.

Donnerstag, April 12, 2007

Koalition der Heuschreckenjäger
„Nie wieder!“, tönte es antifaschistisch. Die „Machtergreifung“ müsse verhindert werden. Nein, nein, kein Grund sich zu Wundern. Jürgen Elsässer sprach von den Grünen, die seiner Meinung nach wohl die neuen Nazis sind. Nachdem Jürgen Elsässer gestern in der „jungen Welt“ gefordert hat, man solle doch erst mal die Grünen verbieten, bevor man der harmlosen NPD an den Karren fährt, und damit alles über seine Präferenzen ausgesagt hat, reagierte heute die NPD auf diese Offerte.

Hören wir Jürgen Gansel, Landtagsabgeordneter der sächsischen NPD
(Hier der ganze Text):

Mit jeder weiteren Losung Oskar Lafontaines und seines zuarbeitenden Umfeldes gegen Verausländerung, EU-Fremdbestimmung und globalisierungsbedingten Sozialraub werden authentische NPD-Aussagen salonfähiger und der Kitt der so heterogenen Linken schmilzt dahin wie Eis unter der Sonne. Herr Elsässer, Herr Lafontaine, Herr Maurer -- lassen Sie uns endlich in Querfront-Gespräche für einen nationalen und sozialen Politikwechsel in unserem Land eintreten!

Gansel zu Elsässer Heuschreckenbuch:
Mittlerweile hat der Bauchredner Oskar Lafontaines ein hochlesenswertes Buch mit dem Titel „Angriff der Heuschrecken. Zerstörung der Nationen und globaler Krieg“ geschrieben, das einem politischen Gesprächs- und Bündnisangebot an die nationale Opposition gleichkommt. Natürlich grenzt sich Elsässer von Nationalisten – aus taktischen wie aus inhaltlichen Gründen – auch ab und sondert mitunter gehörige Schwachsinnsaussagen ab. Das Entscheidende ist aber seine Absage an Randgruppenkult, US-Hörigkeit und Israel-Tümelei, ist sein Widerstand gegen Arbeitsmigration, Inländerfeindlichkeit, EU-Fremdbestimmung und Staatszerstörung. In einem Interview mit dem „Neuen Deutschland“ (12.01.2007) kommt er zu der schier bahnbrechenden Erkenntnis „Ein kluges Wort, schon ist man Nationalist.

Gansel fragt: „Die Abrechnung mit den Grünen gerät Elsässer zu einer für linke Verhältnisse unerhörten Aufwertung der NPD. Zufall, Provokation oder ein erneutes Annäherungssignal?

Was soll diese bigotte Frage? Zwei Enten begegnen sich auf dem Teich - das ist alles. Kein Anlass für Verschwörungstheorien.

Tag der nationalen Arbeit

Was denn nun? Heuschrecken oder Schweine? Der 1. Mai in Kreuzberg wird zwanzig Jahre nach seinem ersten großen Hype diesmal so revolutionär wie nie. Zentrale Forderung: Keine Mieterhöhung. Liebe Genossen, sucht Ihr noch Bündnispartner? Versucht’s mal hier: Berliner Mieterverein oder hier: Die Linke oder hier: Graue Panter.

Aber nein, es geht auch radikaler: „Die Stadtteile denen, die drin wohnen!“ Früher ging es bei dieser Parole noch um „die Häuser“, dann die Straße, bald schon wird es die Stadt, dann Deutschland und eines Tages die Welt sein. Das lässt sich in jeden Bereich übertragen: Die Zoos denen, die drin wohnen. Oder: Die Toiletten denen, die drin scheißen. Oder: Die Kneipen denen, die drin saufen. Oder wie es Elsässer und Lafontaine, die neuen Vorbilder der „Autonomen Kommunisten“, im Bezug auf Heuschrecken und Fremdarbeiter und Multikulti ja schon lange fordern: Deutschland denen, die hier wohnen! Oder wie wärs gleich mit: Deutschland den Deutschen? 1. Mai, Tag der nationalen Arbeit! Gut, jetzt wissen wir Bescheid…

Quelle: SUBWAVE
Hinweis by fk

Mittwoch, April 11, 2007

Fröhlicher Beischlaf!
Die Israelis sind ja ziemlich locker. Aber dass sie so locker sind, dass sie auf ihre Münzen eine Aufforderung zum Ficken prägen, hätte ich nicht gedacht. Und sie wohl auch nicht…
Watch this!

Dienstag, April 10, 2007

Wiener Schmäh
Die Jungle World war Anfang Februar ja in Linz und Wien zu Besuch, und da ist offenbar dieses total verstrahlte Werbe-Filmchen für Ösis entstanden…:-)



Liebe Ösis, schaut mal hier

Personal Stock-Car-Challenge
Während ich den Winter Außerhalb verbrachte, flogen hier diverse Stöckchen umher. Eines blieb ich noch schuldig, woran mich der freundliche Werfer dezent erinnerte. Nun denn….

4 Jobs, die du in deinem Leben gerne getan hättest:

Das ist leicht:
- ND-Redakteur kurz nach der Wende (hab ich gemacht)
- junge Welt-Redakteur zur Zeit des großen Clashs `97 (war ich)
- Mitarbeiter einer Punkerin im Bundestag (dito)
- Redakteur der Jungle World (bin ich)

4 Filme, die du immer wieder anschauen kannst:

- Betty Blue - 37,2 Grad am Morgen
- Beeing John Malkovich
- The Rock
- Fear and Loathing in Las Vegas

4 Städte in denen du gerne gelebt hättest:

- Tel Aviv
- Siena
- Amsterdam
- Austin, Texas

4 Plätze, in denen du im Urlaub warst:

- Bled
- Stromboli
- Maremma
- Mazunte

4 Webseiten, die du täglich besuchst:

- Achse des Guten (gucken, was die Guten denken)
- Bild (gucken, was das Volk denkt)
- junge Welt (gucken, was der Feind denkt)
- http://www.wetteronline.de/Israel.htm (ein bisschen träumen...)

4 deiner Lieblingsessen:

- Bouletten, so wie ich sie mache
- Nachtische, so wie sie meine Mutter macht
- Rossis Hackfleischsuppe
- Vla und Hollandse Beschuit met Hagelslag (puur!)

4 deiner Lieblingsserien:

- Southpark
- Simpsons
- Monk
- Akte X

4 Plätze wo du gerade gern wärst:

- am Strand von Tel Aviv
- bei einem Rave in Mazunte
- auf einem Pferd in der mongolischen Steppe
- im Bett von… sag ich nicht

4 Bücher, die du gerne gelesen hast:

- Philippe Djian „Blau wie die Hölle“
- Fruttero & Lucentini „Der Palio der toten Reiter“
- Robert Schneider „Schlafes Bruder“
- Jonathan Safran Foer „Alles ist erleuchtet“ (Nicht den Film gucken!)

4 CDs, die du immer wieder hören kannst:

- Cash
- Drugstore
- Me first and the Gimme Gimmes
- Giant Sand

4 Blogger, denen du das Stöckchen weitergibst:

Ich nehme an, so verspätet wie ich dran bin, hatten alle schon…. Mir fehlt der Überblick…

Sonntag, April 08, 2007

Digitale Diaspora




LINK, LINK, LINK.






Aber Vorsicht!

Samstag, April 07, 2007

Fernweh
Ich hatte ja schon mal dies dazu gesagt. Aber das ist auch schön. Achja...


Thanx BB für den Tipp

Donnerstag, April 05, 2007

Kommentare
Vielleicht ist es ja sogar besser,
nicht so viele Kommentare zu bekommen…

Aber das neue Parfüm
muss ich mal ausprobieren.

Mittwoch, April 04, 2007

Geschmackssache
Nochmal zu den GESCHMACKSTOMATEN. Also ich habe mal räscherschiert und getestet. Hier erstmal die offizielle Erklärung, was das denn sein soll. Es geht dabei irgendwie um Preise, Entfaltung, Bildung, Antagonismen, Polaritäten und Multikulti, aber lest selbst:

"Bei Geschmackstomaten wird ein erheblich geringerer Ertrag in Kauf genommen, der durch höhere Verkaufspreise ausgeglichen wird. Von der Wachstumsdynamik der Pflanze gesehen, sind vegetative Entfaltung in der Jugendphase und Zusammenziehung zur Reife Polaritäten im Pflanzenbildungsprozess, so wie Stickstoff und Kalium zueinander Antagonisten sind. Eine zu einseitige Ausrichtung auf Massenbildung, die Betonung vegetativer Prozesse, steht der Fähigkeit des Reifens entgegen. Wo ist da die ertragsmäßige, qualitative Grenze für die verschiedenen Kulturen? Kann trotzdem, vielleicht gerade unter Beachtung der gesetzmäßigen Polaritäten in der Pflanzenentwicklung, auch eine Steigerung erreicht werden?"

Und, schlauer? Nicht? Auch egal. Ich hab sie getestet und kann Euch sagen: Vergesst es. Da hat sogar die holländische Treibhaus-Roma noch mehr Geschmack. Und ach, wie lecker waren erst die "saftigen Hängetomaten aus Amerika" seinerzeit im Yps-Heft! Von wegen, alles wird besser...

Dienstag, April 03, 2007

Es lebe der Fortschritt!
Im Supermarkt Gemüse kaufen, ist ja wahrlich keine Freude. Hierzulande. Um die so genannten Tomaten mache ich grundsätzlich einen großen Bogen. Denn, nix gegen Holland, aber Tomaten machen, das können sie nicht. Gut, das ist keine neue Erkenntnis, fast schon eine Binsenweisheit. Dazu vielleicht, weils mir grad in den Sinn kommt nur, dieser kleine Reim aus den schlimmsten Abgründen toitscher Lyrik (Matthias Koeppel):

Hullondüsche Tumautn
Harrlüch! – dönckst tu, gauffßt die rauten
Glantzind pfröschn Totumauten.
Duch peim Ößßn marckstde dunn,
dißß monn gurnüxx tschmarckn kunn;
Sünd'z nonn Gorcken, sünd'z Tumautn, –
Üst öss garr oin Heunarbrautn,
pfrösch oss Hullondt ümmporturt?
Hart monn düch woll arnngeschmuurt?
Aaaber, Zeiten ändern sich. Die Holländer haben selbst bemerkt, dass ihre Gewächshaustomaten eigentlich nicht nach Tomaten schmecken und haben, vermutlich unter Zuhilfenahme eines Geschmacksgens, die "Roma" erfunden, die tatsächlich halbwegs wie eine Tomate schmeckt, oder jedenfalls an eine erinnert. Eines Tages werden die Holländer eine richtig gute Tomate erfinden, da bin ich sicher.

Doch eigentlich wollte ich ja folgende Geschichte erzählen. Ich wollte also gestern im Supermarkt meinen üblichen Bogen um die Tomaten machen, wurde durch regen Einkaufswagengegenverkehr jedoch an die roten Bälle herangeführt und warf dabei einen Blick auf die "Roma" und dachte noch, jaja, die "Roma", da sah ich, daneben lag eine neue Erfindung. Aus Spanien diesmal, und dann habe ichs gekauft. Nur des Namens wegen. Denn das ist mal eine konsequente Antwort auf die sprichwörtliche Hollandtomate: "Geschmackstomate" heißt sie. Um sich von den Nichtgeschmackstomaten drumherum abzugrenzen. Das finde ich gut. Schön, dass vergleichende Werbung inzwischen erlaubt ist. Bin schon gespannt auf den ersten Test, denn ich glaube, ich werde tatsächlich mal versuchen, eine zu essen.

Es lebe der Fortschritt!

Montag, April 02, 2007

Ermittlungen wegen Siemens
Hat Siemens sein Schoßhündchen AUB gepäppelt oder aufgepäppelt oder hochgepäppelt? Wie päppelt man sprachlich richtig? Oder ist Päppeln voll out? Was sagt das Synonymwörterbuch? Es sagt: Nudeln, Stopfen, Vollstopfen, Mästen, Überfüttern, Aufziehen, Verwöhnen, Verzärteln. Trifft es das? Signifikante Kookkurrenzen für Päppeln sind u.a. Förder-Million, Finanzierungs-Apparate, Frühgeburten, Nachwuchs, Nachkommenschaft, Beitrittsländer, Subventionen, Tiere, Igel. Nee, nee.

Aufpäppeln ist eben doch etwas andres. Synonyme: Hochpäppeln, Beistehen, Betreuen, Aufziehen, Hochzüchten, Großziehen, Helfen, Hüten, Umsorgen, Warten. Schon eher, oder? Signifikante Kookkurrenzen zu Aufpäppeln: Bayernkurier, Sorgenkind, Verzinsung, angeschlagene, Mönchengladbach, Borussia, Olaf.

Hmm… Ach, das soll der Herr Korrektor entscheiden…
Tatsache ist: Alle päppeln.

Sonntag, April 01, 2007

Unfassbar!
Fensterln wieder voll im Trend

Beim Fensterln macht der Mann des Nachts heimlich der Geliebten seine Aufwartung, indem er mit Hilfe einer Leiter zum betreffenden Fenster klettert und gelegentlich dann dort Einlass ins Schlafgemach findet. So erklärt Wikipedia den etwas aus der Mode gekommenen Brauch der Brautwerbung. Welches Begehren die Bundeskanzlerin Angela Merkel – wir lernen, auch Frauen fensterln gelegentlich – an die Fenster der Arabischen Liga treibt, wissen wir nicht genau, aber dass es hauptsächlich um die Moneten geht, die in den Schlafgemächern der arabischen Staaten unter den Kopfkissen liegen, dürfen wir vermuten. Jedenfalls hat die Kanzlerin die „Friedensinitiative der Arabischen Liga“ für den Nahen Osten freudig begrüßt und erklärt, sie sehe nun ein „ein Fenster der Gelegenheit“, durch das sie offenbar zu steigen gedenkt.

Dass diese „Friedensinitiative“ hauptsächlich aus zwei uralten Forderungen - Abzug Israels aus allen besetzten Gebieten und das Rückkehrrecht der so genannten palästinensischen Flüchtlinge - besteht, scheint dabei keine Rolle zu spielen. „Frieden für Land“ nennen die arabischen Staaten dies, und wenn man sich nicht daran erinnert, was nach dem Abzug Israels aus dem Südlibanon passiert ist, was nach dem Abzug aus dem Gazastreifen passiert ist, und wenn man von den fast täglich auf Israel abgeschossenen Qassam-Raketen und den regelmäßig versuchten Selbstmordanschlägen nichts hören will, also von dem Terror, den Israel für jedes Fleckchen Land, welches es hergab, bekam, dann könnte man das womöglich für eine gute Idee halten. Jedenfalls wenn man zusätzlich außer Acht lässt, dass der israelische Staat als mehrheitlich jüdischer Staat aufhören würde zu existieren, wenn man die rund 5 Millionen so genannten Flüchtlinge in das 6,5-Millionen- Einwohnerland Israel strömen ließe.

Einzig neu an dem Vorschlag ist, dass die Arabische Liga ihn diesmal mit einer Drohung versieht: Der Vorsitzende der Liga, Amr Mussa, sagte, Israel solle den Plan lieber erst annehmen, anstatt als Bedingung Abänderungen zu verlangen. „Wir sind an einer Kreuzung - entweder bewegen wir uns auf einen echten Frieden zu, oder wir sehen eine Eskalation der Lage." Müsste die Formel da nicht eher „Land oder Krieg“ lauten?

Merkel, Steinmeier und die EU – sie sind aber ganz aus dem Häuschen. Endlich gehe es vorwärts. Sie sehen nicht nur „Gelegenheiten“, sondern auch neue „Chancen“, „Möglichkeiten“, „Gründe zur Hoffnung“. Man müsste ihnen, wenn man ihnen nicht Idiotie unterstellen möchte, eine antiisraelische Einstellung attestieren, wenn, ja wenn es in der israelischen Regierung nicht genau so denken würde. Auch Ministerpräsident Ehud Olmert begrüßt die „Friedensinitiative“ und spricht von „Möglichkeiten“, die jetzt genutzt werden müssten. Wieder einmal gibt er den Kaspar für die Weltöffentlichkeit, um zu zeigen, wie Dialogbereit Israel ist.

Olmert ist selbst ein großer Meister im Fensterln. Bei Abbas kriecht er regelmäßig rein und hat ihn selbst zum tollen Liebhaber stilisiert, mit der naiven Absicht, damit die Isolierung der Hamas vorantreiben zu können. Doch die Versuche der israelischen Regierung, die beiden Terrororganisationen Fatah und Hamas in Gut und Böse einzuteilen, haben mit zu dem Dilemma geführt, in dem sich Israel nun nach der Konstituierung einer palästinensischen Einheitsregierung befindet. Alle Welt fordert die Anerkennung dieser Hamas-geführten Regierung, zumindest mit den „Guten“ müsse man doch reden. Wie soll Olmert aus dieser selbst miterrichteten Falle herauskommen?

Fatah und Hamas haben mit ihrer Einigung in Mekka nicht nur wegen der fürstlichen Entlohnung durch Saudi-Arabien einen historischen Erfolg errungen. Zwar ging es, wir erinnern uns, ja eigentlich um die Beendigung der innerpalästinensischen Gewalt in Gaza, wovon angesichts der zahlreichen tödlichen Eskalationen in den vergangenen Wochen keine Rede sein kann, aber ein anderes Ziel haben sie erreicht: Durch das auch von Olmert für Abbas aufgestoßene Fenster kriecht nun die Hamas in die Salons der internationalen Diplomatie.

Fensterln ist laut Wikipedia eine „inzwischen fast bedeutungslos gewordene Aktivität“. Vielleicht, weil sich gezeigt hat, dass sie meist von sehr zweifelhaftem Erfolg ist. Die Hamas jedenfalls fensterlt nicht, sie lässt fensterln und nutzt die offenen Luken. Sie frisst keine Kreide, sie macht keine Kompromisse, sie propagiert offen die Gewalt – und sie hat Erfolg. Nicht, dass man sich deshalb die Hamas zum Vorbild nehmen sollte. Aber zumindest könnte man, während man schläft, ja mal die Rollläden runterlassen, damit nicht jeder einfach so ins Bett kriechen kann.