Samstag, Juni 30, 2007

Weggefegt
Die Straßenfeger-Story geht weiter. Gideon Böss hat der Redaktion des Straßenmagazins einen Leserbrief geschrieben und sich über den antisemitischen Artikel über den Sechstagekrieg beschwert - und eine hochnotpeinliche Antwort vom Autoren erhalten.

Donnerstag, Juni 28, 2007

Antifada in Magdeburg
Am Abend des 27. Juni wurde in Magdeburg zum wiederholten Male eine Veranstaltung der Reihe gegen Antisemitismus, durchgeführt vom Antifa Infoportal Magdeburg in Zusammenarbeit mit dem Studierendenrat der Universität Magdeburg, angegriffen. Der Überfall hatte gegenüber dem vormaligen am 13. Juni 2007 eine neue Qualität, es wurden Pfefferspray und Steine eingesetzt, mehrere Scheiben des "Eine-Welt-Hauses" in Magdeburg wurden beschädigt. Die Angreifer sind offenbar bekannt und stammen aus den linken Gruppen "Gruppe Internationale Solidarität", "Antifaschistische Aktion Magdeburg" und der "Frauengruppe Magdeburg". Mehr hier (indymedia) und hier (subwave) und hier (Mitteldeutsche Zeitung).

Mittwoch, Juni 27, 2007

Ein echter Straßenfeger
„Wie nennen wir die Leute, die üble Ansichten hegen und verbreiten und – sobald sie an den Drücker kommen – immensen Schaden anrichten werden? Übeltäter? Schädlinge? Oder doch ganz simpel nur Verbrecher?“ Oder, sag's doch einfach, Juden. Ein Straßenfeger aus Berlin.
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Dienstag, Juni 26, 2007

10 Jahre sind genug!
Die Tage der Jungle World sind gezählt. Und die Rechnung lässt nur eine Schlussfolgerung zu: Happy Birthday to us! Am Mittwoch erscheint die extra fette Jubiläumsausgabe mit Rück- und Ausblicken, Nabelschau, Selbstbeweihräucherung, Kritik und Selbstkritik. Zugleich ist es die letzte Ausgabe der Jungle World. Die NEUE Jungle World erscheint dann ab dem 12. Juli immer donnerstags. Bis dahin kann man übrigens noch das super günstige Jubiläumsabo abschließen, das nur nebenbei bemerkt.

Aus dem Inhalt der Jubiläumsnummer:

- Die Jungle World darf keine Zeitung werden. Ein bunter Geburtstagsstrauß
- Wie man einen Dschungel pflanzt: Eine Chronik
- Ein Gespräch unter Kolleginnen und Kollegen: „Wir haben viele vor den Kopf gestoßen“
- Die besten Titelbilder aus zehn Jahren
- Jungle on the Road
- Die Jungle World und Ostdeutschland: Geht doch nach drüben!
- Interview mit Dirk von Lowtzow über Tocotronic, die Jungle World und die Schrecken der Harmlosistan-Kultur
- 2 Seiten Comics
- Jungle World 2017
- Lob der Provinz
- Die Wiederkehr der deutschen Konsenslinken
- Zehn Jahre Antifa
- Kein Krieg ohne uns: Zehn Jahre nach dem Jugoslawien-Krieg
- Zehn Jahre Modernisierung Deutschlands
- Linker Journalismus und globale Nachrichtenproduktion: Bote und Botschaft
- Die Linke und die Macht in Lateinamerika
- Zehn Jahre Nahost- und Irak-Berichterstattung
- Zehn Jahre deutscher Fußball: Fliegende Fahnen
- Zehn Jahre Literaturkritik: Schnelles Lesen
- Zehn Jahre Nazis in Filmen
Und vieles, vieles mehr!!!

Sonntag, Juni 24, 2007

Lieber Henryk Broder, herzlichen Glückwunsch!

Foto: Neulich in Kreuzberg

Samstag, Juni 23, 2007

Qassam-Küche
Wer will die fleißigen Handwerker sehen? Ein Blick in die Bastelstube der Hamas.



Wer’s noch ein bisschen pathetischer erträgt, hier

Sonntag, Juni 17, 2007

Erklärung der Hamas
Zu ihrer erfolgreichen Machtergreifung in Gaza
erklärt die Hamas feierlich:

"Im Gaza-Streifen sind die Kämpfer der Fatah-Organisation letzte Woche innerhalb weniger Tage vernichtend geschlagen worden. Der Organisation und der hohen Motivation der Hamas hatte die korrupte, von den USA und Israel hochgerüstete und gutbezahlte Fatah nichts entgegenzusetzen. Hunderte Fatah-Anhänger flohen am Samstag aus Gaza über den Erez-Grenzkontrollpunkt, wo sie nicht zurückgewiesen wurden, nach Israel. Andere Fatah-Anhänger sind in Gaza geblieben und sogar glücklich, die »korrupten Gangster« endlich losgeworden zu sein...
Während westliche Medien von einem »Putsch« der Hamas in Gaza sprechen, geht der eigentliche Putsch gegen die demokratisch gewählte Hamas Regierung von der Fatah und ihrer politischen Organisation PLO aus."

Ach nee, das stammt gar nicht von der Hamas, sondern von der jungen Welt...

Sderot auf arte
Sogar bei arte gibt es manchmal etwas Vernünftiges zu sehen.
Zum Beispiel hier eine kleine Reportage über Sderot.

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Samstag, Juni 16, 2007



Hoppladi Hopplada, die Linke ist da...

Und Sozis wohin man blickt. Interessanterweise kommen die reaktionäreren aus dem Westen - direkt aus der SPD...
Dazu mein Kommentar







Foto by

Freitag, Juni 15, 2007

+++ Breaking News +++ Breaking News +++ Breaking News +++

Golan zurückgegeben!
Die Ereignisse im Nahen Osten überschlagen sich. Der aktuellsten Spiegel-Online-Karte entnehme ich, dass Israel die Golan-Höhen bereits zurückgegeben hat. Mensch, die Weltgeschichte hat ein Tempo, dass mir die Luft wegbleibt...

Donnerstag, Juni 14, 2007

Na denn viel Spaß!
Neues aus der Linkspartei…
Landesarbeitskreis „Shalom“ des neuen Jugendverbandes der Partei Die Linke gegründet


Dokumentiert
:

Bjoern Tielebein (DIE LINKE), Sprecher des Berliner Landesarbeitskreises (LAK) “Shalom“ der LINKSJUGEND solid, dem neuen Jugendverband der Partei DIE LINKE, erklärt:

Auf dem Gründungskongress des neuen Jugendverbandes der Partei DIE LINKE, der LINKSJUGEND solid Anfang Mai 2007, unterzeichneten mehrere Delegierte und Vertreter/innen von Jugendstrukturen der ehemaligen PDS einen Aufruf zur Gründung eines Bundesarbeitskreises (BAK) gegen Antisemitismus, Antizionismus, Antiamerikanismus und regressiven Antikapitalismus, den BAK Shalom.

Nunmehr hat sich am 11. Juni 2007 im Karl-Liebknecht-Haus, dem Bundessitz der DIE LINKE, die erste Landesstruktur dieses Bundesarbeitskreises gegründet. Auf der ersten Sitzung wurden Bjoern Tielebein und Philipp Häusler zu den Sprechern des Landesarbeitskreises gewählt. Gemeinsam sind wir der Auffassung, dass Antisemitismus immer noch fest in der Mitte der Gesellschaft verankert ist. Dies wird unter anderem in zumeist unerträglichen Verleumdungen gegen den Staat Israel und seine Politik deutlich. Dem müssen demokratische Sozialist/innen mit aller Kraft entgegenwirken und Aufklärung leisten, wo Kritik zu Verunglimpfungen des Existenzrechts Israels und Solidaritätsbekundungen zu fundamentalistischen Organisationen wie der Hamas werden. Nochmals wurden die Grundsätze des Gründungsaufrufes als gemeinsames Handlungsziel unterstrichen.

Dort heißt es: „Von Antisemitismus ist die gesamte Gesellschaft betroffen, rechts und links, oben und unten. (...) Der BAK ist der Überzeugung, dass es für unseren Jugendverband notwendig ist, die benannten Themen als ein zentrales Element unserer Gesellschaftskritik zu betrachten. Um endlich einen offenen Dialog zu ermöglich, werden wir durch Kampagnen, politische Bildungsarbeit und andere Maßnahmen auf das Anliegen aufmerksam machen.“

Weiterhin wurde die Gründungsversammlung des Bundesarbeitskreises am 22.Juni 2007 in Berlin vorbereitet, auf der eine Grundsatzerklärung verabschiedet werden soll.

LAK Shalom - Berlin der LINKSJUGEND solid
Landesarbeitskreis Shalom – Plattform gegen Antisemitismus, Antizionismus, Antiamerikanismus und regressiven Antikapitalismus

Mittwoch, Juni 13, 2007

Ätsch!!!
Wow! Nennt mich "Nahostexperte"! Ich habe im Winter in Israel ja mit allen möglichen echten Israel-Experten gesprochen - Journalisten, Politaktivisten, Staatsbeamte – und alle, alle waren sich sicher, Shimon Peres wird nie und nimmer Präsident. Stattdessen machte sich alle Welt über Peres, den ewigen Loser, lustig. Ich hingegen war mir sicher. Ach, hätte ich nur gewettet! Nur dieses eine Mal! Stattdessen wette ich immer dann, wenn ich falsch liege. Und dann auch noch um Dinge, die ich gar nicht mag…

Freitag, Juni 08, 2007

P.S.
Was ich noch sagen wollte:
Ich hasse Clowns!

Ohne Worte


Und Basta!


Dienstag, Juni 05, 2007

Gewalt ist schlimm,
doch das Schlimmste hat sie verhindert!

Der Kollege hat ja Recht: Nur die „friedlichen Globalisierungsgegner“ echauffieren sich über die sicher manchmal etwas aus dem Ruder laufenden, aber alles in allem nicht außergewöhnlich brutalen Re(!)aktionen der Polizei in Rostock (Vermummung weitgehend toleriert, keine Vorkontrollen und nur rund 150 Festnahmen). Der so genannte Schwarze Block nicht. Für ihn wäre es vielmehr ein Flop gewesen, hätte sich die Polizei gar nicht gezeigt, sich dem Spiel verweigert. Wie wenn eine Fußballmannschaft auf den Platz aufläuft, nach monatelanger Vorbereitung, und dann kommt das gegnerische Team nicht aus der Kabine...

Allerdings – man muss die Kirche auch im Dorf lassen - war die Darstellung der Randale durch die gewaltgeilen Medien auch reichlich überzogen. Dieselben, für Fotografen und Kameraleute perfekten Szenen, wurden von zehn verschiedenen Perspektiven eingefangen und wieder und wieder gezeigt, bis man den Eindruck hatte, ganz Rostock brenne. Die Schäden an öffentlichen Einrichtungen lagen schließlich unter einer Million Euro - und dabei waren nach Rostock professionelle Troublemaker aus aller Welt angereist. So etwas haben in vergangenen Jahren ein paar hundert betrunkene Punks und minderjährige Migrantenkids am 1. Mai in Kreuzberg locker jedes Mal hinbekommen. Nicht den Staat oder die Demokratie hat das jemals in existentielle Nöte gebracht, nur jene, die so gerne statt Krawallbilder „politische Inhalte“ vermitteln wollten.

Und das wird leider meist vergessen zu erwähnen, nämlich was wir der Randale verdanken. Attac, Linkspartei, Grüne, Friedensfuzzis usw. haben es auf den Punkt gebracht: „Die Krawalle haben unser politisches Anliegen (sprich: wahlweise Weltherrschafts-Verschwörungstheorien, Antiamerikanismus, Antizionismus, Nationalismus, Klima-Unsinn usw.) diskreditiert.“ Ja! In der Tat! Und DAFÜR müssen wir den Stunkmachern eigentlich dankbar sein. Vor den Protesten wurde häufig gewarnt, die Reduzierung auf die Gewaltdebatte verdränge die politischen Inhalte. Nachdem, was man über die Inhalte der Globalisierungsgegner von Lafontaine bis Geißler, von Bild bis Indymedia so gelesen und gehört hat, kann man feststellen, dass uns mit der Randale das Schlimmste weitgehend erspart blieb, bis jetzt.

Dass sich die „Globalisierungsgegner“ nun aufgeregt von einander distanzieren, ist ein Witz. Das „Bündnis“ war von Anfang an ein Hirngespinst. Es bestand aus drei Fraktionen: Die eine – Schublade Bob Geldorf -, demonstrierte (das Gegenteil proklamierend) FÜR einen erfolgreichen G8-Gipfel. Claudia Roth hat es bei „extra3“ (NDR) sehr schön demonstriert. Befragt nach ihren Motiven für den Protest erklärte sie ausführlich, dass sie Druck machen wolle, dass auch ja etwas herauskommt bei dem Gipfel, dass dort nicht nur geredet, sondern dass auch entsprechend gehandelt wird.

Die zweite Fraktion - Schublade junge Welt, Attac und Palästina-Solikomitees – war tatsächlich gegen das G8-Treffen, in der Meinung, die G8 personifiziere das Böse der Welt und den Kapitalismus an sich, die geheime Weltregierung, gesteuert von den omnipotenten USA, verantwortlich für alles Schlimme, einschließlich des schlechten Wetters, Globalisierung als Angriff auf die nationale, völkische Souveränität – al-Qaida-Denke im Grunde.

Die dritte Fraktion – Schublade Linksradikale - hat der Gipfel eigentlich kaum interessiert. Sie wollte die Gelegenheit des großen linken Schaulaufens dafür nutzen, wahlweise die Anti-Globos und die Öffentlichkeit mit eigenen Inhalten (z.B. Flüchtlingspolitik oder Präkarisierung im hiesigen Sozialsystem, die beim Gipfel überhaupt kein Thema sind) oder vor allem mit Kritik (z.B. an der verkürzten Kapitalismuskritik, am antiimperialistischen Antisemitismus) zu konfrontieren – und ist mit diesem im Grunde berechtigten Ansatz trotzdem einfach – in einem eigenen Block, na toll! - mitgelatscht, hinter den Aggro-Antizionisten und allen möglichen anderen Unmöglichen. Geht’s nicht allen irgendwie „ums Ganze“?

Oder eben – und das sind schließlich dann die vor allem erlebnisorientierten aber weitgehend Pali-Tuch-freien Troublemaker –, um ganz ohne Worte und Ideologie klar zu machen, dass sie schlicht ALLES ankotzt: Die Bullen, der Staat, Attac, Claudia Roth, Lafontaine, die edlen Banketts und die veganen Volxküchen, das Ansehen der Nation, die Volksgemeinschaft, die Einheit des linken Bündnisses und die ganzen dies- und jenseits des Zauns dahindelirierten Inhalte, das leere Gelaber auf dem Gipfel und auf den Anti-Gipfel-Camps. Die letztlich vor allem eins kaputt gemacht haben: die weitgehend reaktionäre Anti-Gipfel-Projektionsmaschine.

Und so stellt sich für mich, als jemand, der sich die Show ganz bewusst nur aus der Entfernung auf dem Fernsehbildschirm angeschaut hat, und der sich wünscht, dass das alles nur möglichst schnell vorbei geht, schließlich die Frage, ob Bilder eines friedlichen Massenaufmarsches von antizivilisatorischen Hippies, antizionistischen Friedensfreunden und nationalrevolutionären „Lafontaines“ nicht politisch eindeutig schlimmer gewesen wäre. So, jetzt kommst Du.

Fotos: 1) eine andere Welt ist möglich… 2) Bunter Block: emanzipatorische Alternative zu 3)?

Sonntag, Juni 03, 2007

Polizeiwillkür? In Schwerin!
Alle reden über Rostock. Dabei verlief dort doch alles wie geplant. Der Skandal spielte sich gestern in Schwerin ab. Obwohl dort absolut überhaupt nichts passiert ist, wurden in Schwerin mehr Menschen festgenommen als auf dem Schlachtfeld von Rostock. Rund 200 Antifas, die zu einer Demonstration gegen einen Nazi-Aufmarsch angereist waren, wurden am Bahnhof von der Polizei eingekesselt und den ganzen Tag lang „in Gewahrsam genommen“, sprich eingesperrt. Ihr Vergehen? Keines. Sie waren lediglich aus dem Zug ausgestiegen. Von dem in der Nacht zuvor verhängten Demo-Verbot konnten sie nichts wissen. Die Anmelderin der Demo wurde von der Polizei daran gehindert, am Bahnhof die Eintreffenden von dem Verbot zu unterrichten, sie selbst wurde an den Stadtrand verfrachtet und erhielt einen 24-stündigen Platzverweis für das gesamte Stadtgebiet. Anwälte wurden massiv bei der Ausübung ihrer Tätigkeit behindert.
Stop talking about Rostock!