Planet Hop
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Dienstag, Mai 29, 2007
Zwei Wochen in Sderot -
Zwei Tote und mehr als 250 Raketen
Aus einer Mitteilung der israelischen Botschaft in Berlin:
"Seit nunmehr zwei Wochen feuern palästinensische Terroristen aus dem Gaza-Streifen unaufhörlich Kassam-Raketen auf die südisraelische Stadt Sderot und den westlichen Negev. Insgesamt sind dabei bereits mehr als 256 Raketen auf israelischem Territorium eingeschlagen.
Bei den Angriffen sind zwei Israelis getötet worden. Außerdem wurden zahlreiche Menschen verletzt: zwei schwer, zwei mittelschwer, 17 leicht, und 160 mussten sich wegen Schocks behandeln lassen.
Nach Shirel Friedman (32) aus Sderot ,die am Montag Abend letzter Woche bei einem Raketenanschlag im Stadtzentrum ums Leben kam, erlag am Sonntag Oshri Oz (36) aus Hod Hasharon seinen schweren Verletzungen. Eine Kassam-Rakete war direkt neben seinem Auto eingeschlagen. Oz hinterlässt eine hochschwangere Frau und eine 3jährige Tochter.
Das israelische Außenministerium zeigt unter dem folgenden Link Zeichnungen und Gemälde, mit denen Schulkinder aus Sderot ihre traumatischen Erfahrungen verarbeiten: Kinder aus Sderot"
Sonntag, Mai 27, 2007
Leben auf einer Zielscheibe
Wer in Berlin oder Frankfurt/Main wohnt, hat die Gelegenheit, einen Vortrag von Dr. Ruth Eitan über die Lage in Sderot zu hören. Sderot ist jene 24.000-Einwohner-Stadt im Süden Israels, wo in den letzten sechs Jahren 4.500 Qassam-Raketen eingeschlagen sind, und die erst in den letzten Wochen ins allgemeine mediale Interesse gerückt ist, nachdem Tausende aus Angst vor dem Raketenhagel aus der Stadt geflohen sind. Ruth Eitan, die am Sapir-College in Sderot arbeitet, kommt auf Einladung der israelischen Botschaft nach Deutschland. Ich bin mit ihr im März an der Grenze zum Gaza-Streifen entlang gefahren und habe mir von ihr das College zeigen und mir schildern lassen, wie es sich so lebt auf einer Zielscheibe. Und es freut mich besonders, dass der Titel meiner Reportage nun auch der Titel ihres Vortrags ist.
Auf keinen Fall verpassen! Hier die Termine:
Berlin:
Mittwoch, 30. Mai 2007, 19.30 Uhr, Gutshaus Steglitz (Wrangel-Schlösschen), Schloßstr. 48, 12165 Berlin, U- /S-Bahnhof Rathaus Steglitz
Kooperationsveranstaltung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Berlin und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin mit dem Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin. Der Bezirksbürgermeister von Steglitz-Zehlendorf (Partnerstadt Sderots), Norbert Kopp lädt ein zum Gespräch mit Dr. Ruth Eitan vom Sapir College der israelischen Grenzstadt Sderot“ Programm: Begrüßung Norbert Kopp, Grußwort der Israelischen Botschaft durch Botschaftsrat Joel Lion, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Jochen Feilcke, Vorsitzender der Gesellschaft für Chr.-Jüd. Zus.arb. Bernd Streich, Gespräch mit Ruth Eitan
Auf die Veranstaltung einen Tag später in Frankfurt/M., hat dissidenz schon aufmerksam gemacht:
Frankfurt:
Donnerstag, 31. Mai 2007, 19.00 Uhr im Jüdischen Museum, Filmraum 2.OG, Untermainkai 14-15, 60311 Frankfurt
Ruth Eitan wird über das „Leben auf einer Zielscheibe“, den zunehmenden psychischen Stress und die wachsenden Verärgerung der Bevölkerung sprechen, die auch Regierungschef Olmert bei seinen zwei Besuchen in der letzten Woche entgegenschlug.
Foto: Ruth Eitan an der Grenze zum Gaza-Streifen
Dienstag, Mai 22, 2007
Krieg gegen Israel
Seitdem ich im März in Sderot war und dort eine Reportage gemacht habe, beschäftigt mich das Schicksal dieser Stadt und ihrer Einwohner sehr. In den letzten Tagen habe ich mehrmals mit Leuten in Sderot telefoniert und mache mir wirklich Sorgen, wie lange die Menschen dort diesen täglichen Terror, diese tägliche Todesangst und die damit einhergehenden Traumatisierungen aushalten können. Seit dem 15. Mai sind über 150 Raketen auf Israels Süden abgeschossen worden. Die Hamas, immerhin wesentlicher Teil der palästinensischen Regierung, führt mit ihren Qassam-Raketen einen Krieg gegen israelische Zivilisten und die Weltöffentlichkeit fordert „Zurückhaltung auf beiden Seiten“. Von der Friedensbewegung hierzulande ist selbstverständlich nichts zu hören.
Die Palästinenser wollten, dass Israel die Besatzung des Gaza-Streifens aufgibt. Israel ist vor zwei Jahren vollständig abgezogen und hat sogar die zahlreichen Treibhäuser stehen gelassen. Zum Dank hagelt es nun täglich Raketen auf Sderot, Ashkelon und die umliegenden Kibbuzim. Rund 4.500 Stück in den letzten sechs Jahren. Der Gaza-Streifen ist, solange er in der Hand der Hamas ist, kaum etwas anderes, als ein Terror-Stützpunkt.
Das Sapir College, eine Hochschule mit 8.000 Studenten, befindet sich genau im Qassam-Einschlaggebiet, in der Nähe Sderots. Weil seit Wochen ein Studentenstreik läuft, ist zum Glück auf dem Campus derzeit nicht so viel los. Trotzdem gab es Verletzte, als eine Rakete in der ebenfalls auf dem Campus liegenden Highschool einschlug. Gestern Abend kam die 32jährige Shirel Friedman bei einem Qassam-Angriff in Sderot ums Leben. Die Menschen haben Angst, Tausende sind bereits aus der Stadt geflohen. Wenn Sderot und auch das Sapir College eine Zukunft haben sollen, dann brauchen sie jetzt Unterstützung.
Dazu ein Video: „Save Sderot!“
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Samstag, Mai 19, 2007
„Nein, nein, das ist nicht der Kommunismus!“
So lautet das Motto einer kleinen Kampagne gegen Chinas Innen- und Außenpolitik, wofür ich hier mal werben möchte. Ich weiß ja nicht, ob das der richtige Ansatz ist, vor allem den Begriff des Kommunismus vor Regimen wie dem Chinas in Schutz nehmen zu wollen, meiner Meinung nach eigentlich nicht - als alter Anarcho denke ich ja auch eher, so was kommt von so was - aber schon allein angesichts der chinesischen Sudan-Politik und der ungemein repressiven Innenpolitik ist es doch bemerkenswert, dass überhaupt mal jemand gegen das chinesische Regime die Stimme erhebt, und wenn es von Linken kommt - und das sind ja wirklich nette Leute - umso besser.
Aufruf hier.
Sonntag, den 27. Mai 2007, 18 Uhr: Kundgebung vor der chinesischen Botschaft (Märkisches Ufer, Ecke Brückenstraße, Nähe S-Bahnhof Jannowitzbrücke)
Donnerstag, dem 24. Mai, 20 Uhr: Infoveranstaltung im Vetomat, Scharnweberstraße 35 in Friedrichshain. Der Freiburger Politologe Hubert Zick wird über Chinas Staatskapitalismus sprechen, die Veranstalter werden einen Rückblick auf die Begriffsgeschichte des Kommunismus werfen.
Freitag, Mai 18, 2007
Donnerstag, Mai 17, 2007
Palis außer Rand und Band
Als die Gewalt unter den Palästinensern im Januar erstmals eskalierte, bedeutete das für die Bewohnerinnen und Bewohner von Sderot und Ashkelon in Israel ein wenig Ruhe von dem üblichen Qassam-Raketen-Beschuss aus Gaza. Doch im Moment ist das Gegenteil der Fall. Einerseits liefern sich die Palästinenser ein grausames Gemetzel untereinander und andererseits nimmt die Regierungspartei Hamas ganz gezielt den Süden Israels unter Beschuss.
Die Jerusalem Post von gestern:
„Sderot im Raketenhagel
In der südisraelischen Stadt Sderot sind seit gestern Abend 24 Kassam-Raketen eingeschlagen, die aus dem Gaza-Streifen abgeschossen wurden. Zwei landeten außerhalb der Stadt und vier weitere bei Ashkelon. Die Verantwortung für die massiven Raketenangriffe hat die Terrororganisation Hamas übernommen.
In Sderot wurden bei dem direkten Einschlag einer Rakete in einem Haus eine 45jährige Frau schwer und ihr Sohn mittelschwer verletzt. Insgesamt beläuft sich die Zahl der Verletzten bereits auf 18 Menschen. Aus Sorge vor weiteren Attacken blieben die Schulen in Sderot heute geschlossen. Viele Bürger verlassen aus Angst die Stadt.
Die israelische Armee (ZAHAL) hat sich in ihrer Reaktion bisher auf punktuelle Maßnahmen beschränkt. So nahmen Helikopter gezielt Kassam-Abschussrampen im Gaza-Streifen unter Beschuss. Regierungsvertretern zufolge werden die gegenwärtigen Angriffe auf Sderot wohl vorerst nicht zu einer Änderung des zurückhaltenden Kurses führen, dem sich ZAHAL derzeit verpflichtet fühlt.
Der israelische Verteidigungsminister und stellvertretende Ministerpräsident Amir Peretz erklärte allerdings gestern Abend auf einer Sondersitzung: „Israel kann Angriffe auf seine Bürger nicht tolerieren. Wir werden tun, was auch immer notwendig ist, um unsere Souveränität und die Sicherheit unserer Bürger zu schützen. Israel wird nicht an einem innerpalästinensischen Machtkampf teilnehmen. Wir werden energisch antworten.“
Auch gestern gingen die Raketen-Angriffe auf Sderot weiter. Die Stadt soll sogar teilweise evakuiert werden.
Dienstag, Mai 15, 2007
Ströbele im Burgerkrieg
Man mag ja gar nicht mit so was wie „Antiamerikanismus“, „verkürzte Kapitalismuskritik“, „Kleinunternehmerlobbyismus“ kommen, denn schnell läuft man Gefahr, von irgendwelchen Leuchten beschuldigt zu werden, Kreuzberg bombardieren zu wollen. Und man kann das alles Hans-Christian Ströbele auch nicht vorwerfen. Denn er hat ganz andere Gründe gegen eine McDonald’s-Filiale im Kreuzberger Wrangel-Kiez.
Genau genommen folgende:
1. „dicke Mäcs“, also Burger, seien ungesund
2. er ist besorgt um den „Ruf der Restaurantkette“
3. es gibt Dinge, die sind „sinnvoller“ als McDonald’s
4. er persönlich braucht kein McDonald’s, weil er Vegetarier ist
5. er glaubt offenbar allen Ernstes, McDonald’s Deutschland beziehe sein Rindfleisch von „gerodeten Urwaldböden“
Lieber HC-Ströbele, bevor Du so einen unglaublichen Unsinn, so einen durch und durch idiotischen Bullshit absonderst und Dich vor allen Leuten total zum Vollhorst machst, sag uns doch einfach ehrlich, was Dich wirklich stört! Na, komm schon! Musst Dich doch nicht schämen. Hey, sag doch was...
Aber ICH sage es nicht, weil siehe oben…
Out of Control
Eine interessante und gar nicht abwegige Debatte: Journalisten-Blogs vs. redaktionell betreutem Journalismus... Christoph Keese hat in dem, was er über Blogs und professionellem Journalismus sagt, nicht ganz Unrecht, aber langweilig klingt das trotzdem... "Beide Konzepte markieren Gegensätze." Ja. Genau darin liegt die Spannung! Aber, wie es viele Blogger nun tun, Redaktion als "bürokratisches Verfahren" oder "Zensur" zu bezeichnen, ist Quatsch. Hmm... Die Debatte hat - aus Zeitungsmachersicht zumindest - gerade erst begonnen...
Montag, Mai 14, 2007
Der Deutsche Meister 2007
Julia Sch. aus Aa. hat Recht:
Name: Sch.
Vorname: Julia
Spitzname: ?
Geburtsdatum: 11.11.1990
Hobby: telefonieren, feiern, Sport treiben
Was ich nicht mag: VFB Stuttgart und Zicken
Alle anderen stimmen jetzt mit ein, auf die Melodie von „O Deutschland hoch in Ehren“:
„Uns einen nicht nur Spiele, nicht nur die Freud’ am Sport,
Was unsere Freundschaft bindet, das sagt ein ander Wort:Wir wollen Kameraden sein, erprobt in Freud und Leid,
Es sei verbannt aus unsern Reih’n die Missgunst und der Neid
Die Parole heißt zum Wohl und aus Lieb zum Vaterland,
Ihm zur Ehr, immer mehr, stählen wir uns unverwandt
Und bei jedem frischen, frohen Spiel, denken wir an unser höchstes Ziel:
Dass es neu und stark ersteh’, dafür „spielt“ der VfB!“
Dritte Strophe des VfB-Lieds.
Samstag, Mai 12, 2007
Aua! What a Day!
Liebes Tagebuch, es fing damit an, dass ich heute Mittag wach wurde und dachte, mich hätte eine Schlange gebissen. Es schien mir die einzige Erklärung für diesen Irak-Krieg in meinem Kopf zu sein. Da es die Biere und der Wodka wohl kaum gewesen sein können, musste es wohl an den Snakebites liegen, war ich mir sicher. Expertinnen erklärten mir heute jedoch, dass es am Ende wohl eher der Absinth war. Wie dem auch sei. Jedenfalls war ich froh, noch zu leben und zog mir schnell ein blau-weißes T-Shirt an, friemelte die Vereinsnadel an meine blau-weiße Jacke und fuhr mit dem Roller durch die halbe Stadt, was anstrengend war aber auch schön, weil das Brummen des Rollers endlich das Brummen im Kopf übertönte. Vonro’s Brettl war natürlich total überlaufen, aber ich konnte mich irgendwie noch direkt vor die Großbildleinwand quetschen, um das Derby, das Spiel der Spiele, pixelgenau zu beobachten.
Das tragische Ergebnis ist bekannt, die Folgen auch, über die Stimmung unter den über hundert Schalke-Fans in der Kneipe brauche ich wohl kaum ein Wort zu verlieren, und dann war ich so paralysiert, dass ich die nette Gelsenkirchenerin, neben der ich die ganze Zeit auf dem Boden gesessen hatte, nicht mal nach ihrem Namen gefragt habe.
Ungeduscht, geduzt und ausgebuht fuhr ich auf einem regennassen Roller weh nach Hause. Dort warf ich einen Blick auf mein Ex-Lieblingsblog, wo dem sich hinter der Anonymität verschanzende Helmut Markwort zum allseits beliebten Schalke-Dissen mal wieder nichts andres einfällt, als die niedrigsten Instinkte seiner Leser zu bedienen und die ewig selbe Geschichte „Schalke in der NS-Zeit“ abzuleiern. Gääähn!
Ich bin jetzt nicht in der Stimmung, längere Abhandlungen zu verfassen, aber ich habe da eine dringende Empfehlung für die Markworts dieser Welt: Gebt mal „VfB Stuttgart“ und „Nationalsozialismus“ bei Google ein. Und schaut Euch zumindest mal ein ganz klein bisschen um! Woll?!
So, jetzt hoffe ich, dieser Tag geht schnell vorbei, und bis dahin stell ich „You’ll never walk alone“ auf Endlosschleife und beantworte keine Telefonanrufe mehr, bei denen sich Spaßvögel mit "Hier der VfB Stuttgart" melden!
Freitag, Mai 11, 2007
Alan Posener vs. BILD
Bei Martin Hagen fand ich folgende wunderschöne Illustration des illustren Springer-Hausstreits
Ein Bild sagt oft mehr als tausend Worte...
Donnerstag, Mai 10, 2007
Neulich in der Rudi-Dutschke-Straße
Angeregt durch eine Disko in der Jungle World und einigen Blog-Hinweisen hier etwas zur SDS-Neugründnung. Auf der Achse des Guten und hier:
Der Muff von 40 Jahren
Rudi Dutschke ist inzwischen dermaßen tot, dass man sogar eine Straße nach ihm benannt hat. Mindestens so tot ist der SDS, der Sozialistische Deutsche Studentenbund - so dachte man. Doch seit dem vergangenen Wochenende ist der SDS wieder da. Neu gegründet als bundesweiter Hochschulverband der Linkspartei. Der offizielle Name lautet „Die Linke.SDS“, der Bezug auf das historische Vorbild war unbedingt gewollt, auch wenn die Abkürzung nun für „Sozialistisch-Demokratischer Studierendenverband“ steht. In Frankfurt am Main wurde der Verband am Samstag offiziell ins Leben (zurück)gerufen.
Eine beachtliche Liste prominenter Linker aus dem Wissenschaftsbetrieb hatte zuvor einen Aufruf zu dessen Gründung unterschrieben. Inwiefern sie sich dabei bewusst waren, im Grunde nur eine neue Gliederung der Linkspartei zu unterstützen, lässt sich nicht sagen. Aber auch der alte SDS war ja zunächst eine der SPD nahestehende Organisation und hat seine Unabhängigkeit erst mit der Zeit erlangt. Vielleicht erhoffen sich das auch die prominenten Unterstützer von dem neuen Projekt, aber in diesem Fall muss man ihnen wohl eine gewisse Blauäugigkeit unterstellen.
Aber wäre es wirklich besser, wenn sich der neue Hochschulverband am alten SDS orientierte? Wohl kaum. Weder deren von Protagonisten wie Dutschke und Bernd Rabehl protegierte nationale Ausrichtung noch ihre spätere antiamerikanische und antizionistische Prägung eignen sich wohl als Vorbild für eine linke Organisation – oder eben gerade doch, aber dann wäre es umso schlimmer. Die SDS-Parole von 1970: „Nieder mit dem chauvinistischen und rassistischen Staatsgebilde Israel!“ jedenfalls dürfte den Mitgliedern der an der Verbandsgründung in Frankfurt beteiligten trotzkistischen Polit-Sekte Linksruck vermutlich gefallen. Linksruck vertritt einen aggressiven Antizionismus, stellt das Existenzrecht Israels in Frage, bezeichnet den Terror von Hamas und Hizbollah als „rechtmäßigen Widerstand“ und fordert zu deren Unterstützung auf. Linksruck-Kader Christine Buchholz, die gerne stellvertretende Parteivorsitzende der bald fusionierenden Linkspartei werden möchte, forderte vor einer antiisraelischen Demonstration im vergangenen August in Berlin, die Hizbollah nicht weiter zu „dämonisieren“. Wie bei der gesamten PDS/Wasg-Verschmelzung mischt Linksruck auch beim neuen Linkspartei-SDS kräftig mit, zwei ihrer Kader sind in den Bundesvorstand gewählt worden, wie der Tagesspiegel berichtet.
Dass dabei die Sorgen um den antizionistischen Einfluss auf den neuen SDS nicht völlig unberechtigt sind, dürfte ein Vorfall zeigen, von dem auf linken Blogs berichtet wird. Demnach soll am Freitagabend im Anschluss an den ersten Teil der SDS-Gründungskonferenz in Frankfurt ein Linksruck-Mitglied auf der Straße andere Linke erst verbal attackiert haben u.a. mit den Worten „Ihr Zionistenschweine, ihr Zionistensäue, ihr seid Faschisten“ und sie dann auch körperlich angegriffen haben.
Sicherlich ist dies ein Einzelfall, der nichts über den neuen Hochschulverband aussagen muss. Schauen wir uns also lieber die ersten offiziellen Projekte des Linkspartei-SDS an. Gleich als Erstes erklärte man sich mit dem bolivarischen Prozess in Venezuela solidarisch und beschloss die Einrichtung eines Venezuela-Arbeitskreises. Ganz im Sinne der ehemaligen SDS-Aktivisten Bernard Mommer und Heinz Dieterich, die heute ideologische Berater von Ahmadinejads Antiimp-Freund Hugo Chávez, Staatspräsident Venezuelas, sind. So schließen sich die Kreise.
Dazu auch eine Pro & Contra-Disko in der aktuellen Jungle World.
Mittwoch, Mai 09, 2007
Service-Bereich. Mal eben ein paar Links zum Tage:
Lange tot: Herodes
Die Kindermörder-Sage
Sehr lebendig: Springer
Alan Posener gibt der Bild Saures
1967
Debatte um den Sieben-Tage-Krieg
RAF-TV
Hype um ehemalige RAFler
Hamas-Kinder-TV
Islamistische Mickey Mouse
Atom-Spaltung
Die Berliner Ex-Wasg
Der gute Nazi
Black Book
Razzien am Morgen
Huch, überall Polizei!
Knackspiel
Rudi zum Derby
Montag, Mai 07, 2007
Ich lach mich tot!
„Acht Tote durch Lachgas“ titelten Zeitungen heute. In Italien seien acht Personen an einer „Lachgas-Vergiftung“ gestorben, heißt es. Oder auch „Lachgas tötete acht Patienten“ Die Opfer seien mit „einer tödlichen Dosis Lachgas beatmet worden“.
Lachgas-Vergiftung? Tödliche Dosis? Wohl kaum. Lachgas, N2O, ist vollkommen untoxisch, eine Vergiftung ist also ausgeschlossen. Eine tödliche Dosis gibt es nicht. Was nicht heißt, dass Lachgas-Konsum nicht gefährlich sein kann, vor allem, wenn man vergisst, dabei auch genügend Sauerstoff zu sich zu nehmen.
Und lesen wir die Meldungen von heute genauer, stellt sich heraus, dass den Patienten, Lachgas STATT Sauerstoff verabreicht wurde. Man hat sie also schlicht und einfach erstickt. Sie sind ganz offensichtlich nicht am Lachgas, sondern am Entzug des Sauerstoffs gestorben. Man hätte ihnen genausogut ein Kissen vors Gesicht halten können.
Da bleibt nur - sorry- der wirklich sehr zynische Trost, dass sie womöglich einen relativ angenehmen Tod hatten.
Sonntag, Mai 06, 2007
Ganz schön daneben
Liebe zahlreiche Besucher dieses Blogs, die Ihr bei Google nach „ivo ganz“ gesucht habt. Ich hatte Euch ja anfangs in Verdacht, Fans oder Gegner zu sein, die einfach alles über mich wissen wollen, oder womöglich gar nach despektierlichen Fotos von mir suchen. Doch ich tat Euch Unrecht.
Ihr seid in Wirklichkeit, wie mir jetzt klar wurde, nachdem ich das mal nachgegoogelt habe, komplett arme Lichter, und wollt nur wissen, wann der neue Streifen vom Produzenten Ivo Ganz rauskommt. Nach dem großen Erfolg von „Heidi - Das Luder lässt die Alpen glühen“ darf man wahrlich auf das weitere Schaffen meines Schweizer Namensvetters gespannt sein. Vielleicht, liebe Google-Gäste, wolltet Ihr Euch ja auch für seinen „Gangbang der Superlative“ anmelden, doch da muss ich Euch leider sagen, dass das Event schon lange vorbei ist…
Und außerdem: Nein, so was ist ganz und gar nicht harmlos!!!
Freitag, Mai 04, 2007
Selbstbestimmung!
Ein Nachtrag zum 1. Mai. Weil es einfach und nur allzu beliebt ist, ein Flugblatt für die Weltrevolution zu verfassen und sich dabei gleichzeitig einen Dreck um seine Mitmenschen zu scheren, und weil der Rest eben nicht "Quark" ist, möchte ich hier mal auf was ganz andres hinweisen:
Ein dringender Spendenaufruf für den schwer erkrankten Herrn Leonhard, der für sein Recht kämpft, seine letzte Lebenszeit nicht in einem unwürdigen Heim, sondern Zuhause verbringen zu können.
Donnerstag, Mai 03, 2007
Super! Bald nordkoreanische Verhältnisse!
Hurra, Hurra, die Arbeitslosenzahlen sinken. Es gibt wieder mehr Arbeitsplätze. Alles jubelt und singt und applaudiert, es geht aufwärts, wir sollen uns freuen.
Ja merkt denn keiner mehr was?! Wofür haben wir Menschen denn Maschinen entwickelt, die uns von der elenden Drecksarbeit befreien sollen? Wo ist denn da bitteschön der Fortschritt? Wird uns am Ende noch als Fortschritt verkauft, wenn es gar keine Arbeitslosigkeit mehr gibt und Millionen weiterer Arbeitsplätze hinter Pflügen auf Äckern geschaffen werden, und man den Email-Verkehr unterbindet, damit hunderttausende fleißige Postboten die kleinen Mitteilungen geschwind von Haus zu Haus tragen können, und wenn man in der Pizza-Fabrik die Salami mit der Hand schneidet? Und ist diese tolle Entwicklung dann erst so richtig vollendet, wenn auch die Kinder wieder ordentlich malochen dürfen? Am Fließband ein paar Schrauben andrehen, das werden sie ja wohl hinbekommen!
Leute, Leute… Ihr liebt die Vision „Alle haben Arbeit“? Dann zieht nach Nordkorea, da haben alle arbeit! Ihr armen Irren: Die schöne Zeit der Vollbeschäftigung hieß Steinzeit und Mittelalter und Nationalsozialismus. Ohne mich!