Donnerstag, Mai 17, 2007

Palis außer Rand und Band
Als die Gewalt unter den Palästinensern im Januar erstmals eskalierte, bedeutete das für die Bewohnerinnen und Bewohner von Sderot und Ashkelon in Israel ein wenig Ruhe von dem üblichen Qassam-Raketen-Beschuss aus Gaza. Doch im Moment ist das Gegenteil der Fall. Einerseits liefern sich die Palästinenser ein grausames Gemetzel untereinander und andererseits nimmt die Regierungspartei Hamas ganz gezielt den Süden Israels unter Beschuss.

Die Jerusalem Post von gestern:

„Sderot im Raketenhagel
In der südisraelischen Stadt Sderot sind seit gestern Abend 24 Kassam-Raketen eingeschlagen, die aus dem Gaza-Streifen abgeschossen wurden. Zwei landeten außerhalb der Stadt und vier weitere bei Ashkelon. Die Verantwortung für die massiven Raketenangriffe hat die Terrororganisation Hamas übernommen.
In Sderot wurden bei dem direkten Einschlag einer Rakete in einem Haus eine 45jährige Frau schwer und ihr Sohn mittelschwer verletzt. Insgesamt beläuft sich die Zahl der Verletzten bereits auf 18 Menschen. Aus Sorge vor weiteren Attacken blieben die Schulen in Sderot heute geschlossen. Viele Bürger verlassen aus Angst die Stadt.
Die israelische Armee (ZAHAL) hat sich in ihrer Reaktion bisher auf punktuelle Maßnahmen beschränkt. So nahmen Helikopter gezielt Kassam-Abschussrampen im Gaza-Streifen unter Beschuss. Regierungsvertretern zufolge werden die gegenwärtigen Angriffe auf Sderot wohl vorerst nicht zu einer Änderung des zurückhaltenden Kurses führen, dem sich ZAHAL derzeit verpflichtet fühlt.
Der israelische Verteidigungsminister und stellvertretende Ministerpräsident Amir Peretz erklärte allerdings gestern Abend auf einer Sondersitzung: „Israel kann Angriffe auf seine Bürger nicht tolerieren. Wir werden tun, was auch immer notwendig ist, um unsere Souveränität und die Sicherheit unserer Bürger zu schützen. Israel wird nicht an einem innerpalästinensischen Machtkampf teilnehmen. Wir werden energisch antworten.“

Auch gestern gingen die Raketen-Angriffe auf Sderot weiter. Die Stadt soll sogar teilweise evakuiert werden.