Freitag, Mai 30, 2008

+++ Doug Cass Show +++
Ja! Schreibt euch das hinter die Öhrchen: Am 19. Juni findet eine Hommage für mein großes Idol Doug Cass im White Trash Berlin statt. Berlins umtriebigster Cineast Andreas Döhler hat im Rahmen seines Berlin Underground Filmfests im White Trash auch einen Abend für den King of Country-Karaoke eingeplant, den wir jetzt zusammen organisieren. Ich bin ungemein happy deswegen und hoffe sehr, dass ihr alle kommt!!! Doug Cass bereitet eine ganz besonderen Song vor, den er - speziell für seine Fans in Deutschland - erstmals gemeinsam mit einer Partnerin aufführen wird.

KING OF COUNTRY KARAOKE - DOUG CASS
Am 13. Oktober 2006 erschien sein erstes Video bei Youtube mit folgender Anmoderation: "This is Doug Cass singing Folsom Prison Blues by Johnny Cash" - ein alter Herr mit Stetson und Brille tritt vor eine Pferdedecke als Dekoration, und singt seine Karaoke-Version des Cash-Klassikers. Mit Stand Mai 2008 hat Doug Cass inzwischen 125 Videos mit seinen Country-Karaoke-Songs ins Internet gestellt, und der Cowboy aus dem kleinen kanadischen Städtchen Abbotsford ist nicht zu bremsen. Höchste Zeit also, ihn bekannter zu machen und ihm eine kleine Hommage zu widmen mit seinen schönsten Songs, und wenn alles technisch klappt, gibt es eine Web-Live-Schaltung nach Abbotsford zu Doug Cass, der seinen neuesten Country-Karaoke singt. Im Anschluss gibt es noch Country-Karaoke zum mitmachen, also übt mal was Schönes ein, und bringt eure Pferdedecke mit, falls ihr habt...

Hier die Story über Doug Cass

Hier alle Videos von Doug Cass

Die Show findet im Rahmen des Berlin Underground Filmfest statt.

Donnerstag, Mai 29, 2008

Heute: Karneval der Kulturen
Statt nach Berlin, hätten die Sorben lieber nach Den Haag fahren sollen. Denn dort findet die Artenschutzkonferenz statt. Warum? Das erkläre ich in der heutigen Jungle World:

»Erstmals in der Geschichte des sorbischen Volkes«, so erklärt der sorbische Dachverband Domowina, organisiere er eine Demonstration in Berlin. Das stimmt aber nicht. Bereits 2005 marschierte beim Karneval der Kulturen eine sorbische Trachtengruppe in Berlin auf. Das war zwar nicht als Demonstration gemeint, aber es ging um nichts anderes als diese Woche in Berlin: um Trachten und Folklore-Schnickschnack.

»In größter Sorge um die sorbische nationale Substanz« fordert die Domowina, die Kürzung der Zuschüsse durch den Bund rückgängig zu machen und der anerkannten »nationalen Minderheit« aus der Lausitz wieder jährlich 16,4 Millionen Euro zu überweisen. Woraus diese »nationale Substanz« besteht? Nun, Trachten hatten wir ja schon. Dann wären da noch die sorbische Sprache und hübsche Bräuche wie die Vogelhochzeit, das Hexenbrennen, Hahnrupfen, Hahn­schlagen und Maibaumwerfen. Bei den drei letztgenannten geht es um genau das, was die Begriffe implizieren. Beim Hahnrupfen etwa reiten sorbische Burschen auf Pferden durch eine Pforte, an deren Querlatte ein toter Hahn hängt, und versuchen, ihm den Kopf abzureißen. Beim Hexenbrennen in der Walpurgisnacht wird eine vorher verurteilte Strohpuppe, die für alles Böse des vorherigen Jahres verantwortlich gemacht wird, auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Das klingt nicht nur nach einem Mittelalterfestival, das ist eines... (weiter gehts in der Jungle World)

Mittwoch, Mai 28, 2008

Räudig
SOS! Systematischer Massenmord an Goldfischen und Dackel!!!
Schaut nicht weg! Am Freitag ist Weltnichtrauchertag.

Dienstag, Mai 27, 2008

Heil dir, mein Brandenburger Land
„Immer unverhohlener und aggressiver versuchen die Linken, alles zu zerstören, was mit Heimatliebe und Patriotismus zu tun hat. Um den Menschen in diesem Land alles verbindende und alles gemeinschaftliche zu nehmen, setzen die rot lackierten Faschisten nun auch in der Musik an“, heißt es hellauf empört auf CDU-POLITIK-DE.

Oh Gott! Wer sind diese üblen Landesverräter, diese rot lackierten Faschisten? Von wem ist da die Rede? Das Internet-Portal aus der CDU-Basis Brandenburg spricht so vom Generalsekretär des Zentralrats der Juden, Stephan Kramer. Denn der hat sich gegen die Verwendung des Liedes „Märkische Heide“, das selbst der Komponist einst als „Nazilied“ bezeichnet hatte, als innoffizielle Landeshymne ausgesprochen: "Dieses Lied war als Landser- und Nazi-Lied bekannt." Die Linkspartei unterstützt die Forderung Kramers, das ist, so weit ich sehe, alles, was die Linke damit zu tun hat. Es ist der Jude, über den sich die CDU-Basis da so echauffiert.

Der ehemalige Ministerpräsident Brandenburgers, Manfred Stolpe (SPD), regt sich weniger auf: „Es ist ein wunderschönes Wanderlied aus den 20er Jahren und hat uns sehr geholfen, nach der Wende unsere Landesidentität zu finden", sagte er der Berliner Zeitung. Daran ändere nichts, dass der Komponist "auf die Nazis reingefallen" sei. "Das ist jetzt unser Brandenburg-Lied. Und ich werde es weiter fröhlich singen."

Und der Landtagspräsident Gunter Fritsch (SPD) erklärt: "Die Brandenburger denken bei dem Lied eher an die schöne Landschaft." Und das ist ja auch klar, bei dem Text:

„(…)
Bürger und Bauern
Vom märk’schen Geschlecht,
Hielten stets zur Heimat
In märk’scher Treue fest!

Hie Brandenburg allewege -
Sei unser Losungswort!
Dem Vaterland die Treue
In alle Zeiten fort.“

Dabei weiß doch jedes Kind, dass DIES DIE OFFIZIELLE LANDESHYMNE BRANDENBURGS ist.

Montag, Mai 26, 2008

Jungle Blogs


Samstag, Mai 24, 2008

Kanal Bayern - Iran
Mal ein gutes Wort für die Linkspartei: Sie konnte ihren Lafontaine immerhin noch von einer Teheran-Reise abbringen. Die CSU findets auch noch prima, dass ihr Ramsauer dort herumschlawinert und die Mullahs tröstet: „In der Wirtschaftsgeschichte ist es nur ganz selten gelungen, mit Sanktionen ein Land in die Knie zu zwingen – und das wird auch bei Ihrem Land so sein“, sagte er quasi schulterklopfend dem iranischen Außenminister.

Beunruhigend vor allem, dass er laut Stoiber, "der erste Mann der CSU in Berlin (ist). Er sitzt mit der Kanzlerin am Tisch und entscheidet mit über die Außenpolitik!"

Immerhin fragt die Abendzeitung kritisch: "Oskar Lafontaine wollte auch in den Iran. Die Linke hat ihn mühsam davon abgehalten. Hat in der CSU niemand gesagt: 'Peter, tu’s nicht'?"

Peter "mein drittes Bein ist die Musik" Ramsauer antwortet: "Nein. (...) Jemand wie ich kann ein politischer Kanal sein, um wichtige Botschaften auch an die iranische Führung zu richten..." Wie etwa der, dass sie sich keine Sorgen wegen der paar mickrigen Sanktionen machen soll. Jungs, das wird schon.

Ramsauer steht der Großen Koalition sehr skeptisch gegenüber, aber wie wärs, wenn er mit Lafontaine zusammen... Oh, da seh ich großes Potenzial...

Freitag, Mai 23, 2008


"Entscheiden Sie sich jetzt!"
Iran, Venezuela, Venezuela, Iran. Kann man für Chavez aber gegen Ahmadinejad sein? Oder für Ahmadinejad aber gegen Chavez? Damit wird sich die Linkspartei am Wochenende in Cottbus wohl beschäftigen müssen - falls ihr der Widerspruch auffällt...

Donnerstag, Mai 22, 2008

Hinter'm Tellerrand geht's weiter
Wenn es mal nicht um Hartz IV geht. Die Linkspartei und die Außenpolitik.

Es gibt Linke, die sitzen morgens Tofu kauend an ihren WG-Tischen zusammen, arbeiten nachmittags in der Siebdruckwerkstatt und gehen abends zur Veranstaltung »Das Prekariat zwischen Popfeminismus und Gentrifizierung«. Einen Anzug haben sie nicht und auch kein Cocktailkleid, niemand siezt sie oder gewährt ihnen Kredit. Wer hingegen in der DDR als Sozialist beschäftigt war, war nicht so jemand. Der war Angehöriger des Staatsapparats und wurde auch als solcher behandelt.

Auch dies ist sicher ein Reiz für Westlinke, bei der SED-Nachnachnachfolgepartei »Die Linke« mitzumachen. Schnell schafft man es zum Abgeordnetenmandat, und bald folgt auch die erste offizielle Einladung. Zum Beispiel nach Caracas: »Als die Präsidentenmaschine landete, wartete die Helikopter-Staffel bereits auf dem Flugfeld«, und zwar nur, um Nele Hirsch, 28jährige Bundestagsabgeordnete der Linkspartei, direkt in die Arme des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez zu geleiten, der sie in seine Fernsehsendung »Aló Presidente« eingeladen hatte.

Wenn einem solch eine Würde zuteil wird, fliegt man gerne mal eben um die halbe Welt, zumal mit der Präsidentenmaschine, quasi der Air Force One des neuen Sozialismus. Stolz, geschmeichelt, mit geschwellter Brust berichtet, nein, verkündet ergeben die Zeitung der Bundestagsfraktion von dieser Reise, dieser Pilgerfahrt, dieser unsagbaren Ehre, vom neuen Máximo líder persönlich empfangen worden zu sein. »Wir warteten in cremefarbenen Sesseln in einem Salon«, dann durchqueren sie »die Präsidentenkabine, dessen weißes Ledermobiliar mit venezolanischen Wappen bestickt ist«.... (weiter gehts in der Jungle World)

Dienstag, Mai 20, 2008

Blowing in the wind
Ich sags ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung, wie sich das Klima wandelt, ob und warum. Muss ich aber auch nicht. Ich weiß dafür andre Dinge. Blöd aber, dass Wissenschaftler auch keine Ahnung haben. Das sollte uns schon eher Sorge bereiten.
Bezüglich des Südpols, der jahrelang dramatisch schrumpfte und dann von einem auf den anderen Tag so groß wie nie war, habe ich die entsprechenden Spiegel-Schlagzeilen ja schon mal hier angeführt. Jetzt geht’s um Wirbelstürme.

Spon-Titel in chronologischer Reihenfolge:

Klimawandel facht Wirbelstürme an

Klimawandel löst stärkere Hurrikane aus

Hurrikan-Häufung auch ohne Klimawandel

Neue Studie prophezeit weniger Hurrikane bis zum Jahr 2100

Montag, Mai 19, 2008

Vorwärts nimmer, Rückwärts immer
Machen Sie mit beim Volksbegehren Historische Mitte Berlin. Verhindern Sie mit Ihrer Unterschrift die Errichtung von unförmigen, modernen Bauten in der Historischen Mitte.

Wieder ein Volksbegehren in Berlin. Soll man die Stadtmitte Berlins ausschließlich nach historischem Vorbild restaurieren oder dürfen Neubauten auch ein wenig zeitgemäß sein? Auch kleine Anzeigenblättchen machen Stimmung und die Leser sagen Ja zu Gestern. Über eine Aktivistin der „Gesellschaft Historisches Berlin“ lese ich:

„Annette Ahme (49) ist von Unrast getrieben, wenn es darum geht, sich und anderen ein nach ihrer Vorstellung schöneres Lebensumfeld zu schaffen. Früher hat sie das bei den Vorläufern der Grünen getan, heute bei der GHB.“

Liebe Frau Ahme,
zunächst möchte ich Ihnen - sozusagen von ehemaligem Hausbesetzer zu ehemaliger Hausbesetzerin - gerne für Ihren Einsatz ohne Rast für die Wiederherstellung des Standbilds der Königin Luise von Preußen das Eiserne Kreuz überreichen.
Allerdings hoffe ich, Ihnen ist klar, dass Sie auch im "historischen Berlin" vermutlich keine Königin gewesen wären und weder in einer Kirche, einem Schloss noch einem anderen Herrschaftshaus gewohnt hätten, und dass Ihr "Lebensumfeld", würde man es konsequenterweise ebenfalls rekonstruieren, aus einer zehnfach überbelegten Hinterhausbruchbude mit Kohle-Ofen und Außenklo ohne Abwasserleitung und Telefonanschluss bestünde?! Nicht? Dann wissen Sie’s jetzt.

Samstag, Mai 17, 2008


Großes Kino
in Hamburg. Dort finden vom 22. bis 25. Mai Israel-Filmtage. Veranstaltet von der Antifa Bad Weather. Das Programm gibt es hier. Für die Reise nach Hamburg gibt es Infos hier und hier.

Baruch Hanimza!

Freitag, Mai 16, 2008

Liebe Besucherinnen und Besucher von Planet Hop,
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Wer immer nach "intenetcafe heiloo" gesucht hat, dem/der kann ich mitteilen: Das habe ich auch schon mal gesucht, vor Ort, und kann Ihnen mitteilen, da gibt es keines. Sie müssen nach Alkmaar fahren. Aber Alkmaar ist ja auch sehr schön.

Mittwoch, Mai 14, 2008

So ein Paech auch...
Neujahrsrakete trifft Einkaufszentrum.


Norman Paech weiß: "Alle Parteien - Hamas, Fatah, PFLP und PDFLP - versuchen, den Konflikt auf eine vernünftige Basis zu stellen."

Und ich hoffe doch mal, dass die israelische Armee schnell feststellen wird, wo jene Raketen-Basis ist...

Dienstag, Mai 13, 2008


Hate

Auf der Release-Party gabs das Heft noch nicht. Seit heute soll es aber verfügbar sein, irgendwo in Berlin liegt es aus. Gesehen hab ichs also noch nicht, keine Ahnung, was uns erwartet. Aber das Logo ist GREAT.

Update: Wos ausliegt weiß man (oder ich) immer noch nicht, aber als PDF runterladen kann mans XXXhierXXX.

Samstag, Mai 10, 2008

Pfingsten, vor 22 Jahren
Mensch, da ging es hoch her. Die Anti-Atom-Bewegung voll im Einsatz am Bauzaun von Wackersdorf.
„Vermummte Demonstranten griffen die Polizei an, sägten Löcher in den Bauzaun. Die Polizei warf aus Hubschraubern CS-Reizgas ab und trieb friedliche Demonstranten mit Schlagstöcken zusammen. Über 400 Personen wurden verletzt, ein Polizist starb bei einem Unfall, eine Demonstrantin erlitt einen Herzinfarkt. Sogar der Einsatz der Bundeswehr wurde erwogen. Selbst weiträumige Demonstrationsverbote in der Folgezeit halfen nicht.“ (Christoph Seils in der Zeit)
Aus diesem Anlass habe ich gedacht, es wäre doch schön und angebracht, die Anti-Atom-Bewegung mal wieder zu reaktivieren und deshalb diesen hübschen Aufkleber kreiert:

Dienstag, Mai 06, 2008

Israel und die Linkspartei
Hier Gysi, Kipping, BAK Shalom – dort Gehrcke, Paech und Linksruck. In der Linkspartei kann man sehr unterschiedliche Ansichten zu Israel pflegen.

Planet Hop dokumentiert einen Bericht des BAK Shalom über eine Veranstaltung mit Norman Paech. Hervorhebungen by PH. Leset und staunet:

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Notizen zur Veranstaltung „Palästina - Ein politischer Reisebericht von Prof. Dr. Norman Paech (DIE LINKE im Bundestag)“ am 23. April in Berlin. Vom BAK Shalom der Linksjugend [‘solid], 05.05.2008

Nachdem der BAK Shalom am 30. April 2008 eine Pressemitteilung herausgegeben hat, in welcher er den Rücktritt von Norman Paech (MdB) als Außenpolitischen Sprecher der Bundestagsfraktion der Partei DIE LINKE. forderte, kam es innerhalb des Jugendverbandes zu einigen Gegenreaktionen. Neben absurden Aussagen wie: „Die Fraktion kann froh sein, das sie Persönlichkeiten wie Paech hat, die von dem was sie sagen, wenigstens Ahnung haben“, wurde auch die Frage nach klaren Belegen für unsere Forderungen laut. Obwohl wir unsere Kontaktmöglichkeit in der Pressemitteilung angegeben hatten, sahen sich die Kritiker unserer Erklärung aber nicht in der Lage, uns direkt zu kontaktieren. Wir haben uns daher entschlossen, an dieser Stelle weitere Informationen über die betreffende Veranstaltung, sowie allgemeine Informationen über Herrn Paech zu veröffentlichen.

Am 23.April kam es im Berliner Bezirk Neukölln zu einer Podiumsdiskussion mit Herrn Paech zu seiner letzten Reise in die Westbank. Auf dieser Veranstaltung sprach Herr Norman Paech fortwährend von den „Besetzern“ , vomApartheitsstaat“ , von palästinensischen „Kämpfern“ – welche aber seit 3 Jahren gar keine Waffe mehr in der Hand gehalten haben und trotzdem von einer „israelische Gang umgelegt und durchsiebt“ worden sind. Dies sei, so Paech „ein permanentes Problem“. Tagsüber sei es so, dass die palästinensische Polizei alles kontrolliere, aber mit der Dämmerung „beginnt die Zeit der Unsicherheit, der Verhaftungen und Tötungen“ so Paech weiter.
Raketenangriffe der Terrororganisation Hamas aus dem Gazastreifen seien, so Paech, „Neujahrsraketen“ und nur eine „Logik der Eskalation“. In diesem Zusammenhang behauptete Paech auf der Veranstaltung, dass die Hamas es fertig gebracht habe, die Situation in Gaza zu verbessern. Nach seiner Aussage sei es dort, wo die Hamas regiere, sauber und sicher. Sein „Wunsch“ sei „etwas mehr Mut gegenüber Israel in seiner Partei und Fraktion“ zu haben.

Von den Teilnehmer_innen der Veranstaltung wurde Paech für seine Aussagen kritisiert. Allerdings nur aus dem Grund, da die Anwesenden eine noch schärfere Agitation gegen Israel erwarteten. Herr Paech hatte sich nämlich immerhin für das Existenzrecht Israels ausgesprochen und betonte, dass es dazu aus „völkerrechtlicher Sicht“ auch gar keine andere Wahl gebe. Das Publikum war in dieser Frage aber gänzlich anderer Meinung. Auf Rückfrage, warum sich Paech für dieses Existenzrecht ausspräche und die Bemerkung, dass diese Haltung nicht zu verstehen sei, wurde heftig applaudiert.
Auch die direkte exemplarische Rückfrage an ein Mitglied des Bezirksverbandes der Partei DIE LINKE. in Neukölln nach der Veranstaltung, ob es richtig verstanden wurde, dass er sich ebenso gegen die Zweistaatenlösung aussprach, wurde mit einem klaren „Ja“ beantwortet.

Norman Paech wurde von einem Teilnehmer gefragt, warum israelische Siedlerinnen und Siedler nicht von der Hamas angegriffen werden dürfen, obwohl dies doch schließlich als „Notwehr zu deklarieren“ sei. Er erklärte daraufhin, dass er dies ablehne, da dies gegen das Völkerrecht verstöße. Den Zuruf eines anderen Teilnehmers, der fragte was denn mit „illegalen Siedler?“ sei, nannte Paech „eine pfiffige Frage“. Der Gerichtshof [keine nähere Erläuterung] habe „Siedler“ jüngst als paramilitärische Einheiten eingestuft – „Siedler seien daher keine Zivilisten“. Weiterhin erklärte er: „Frauen und Kinder das ginge nicht, aber der Kampf gegen bewaffnete Siedler sei völkerrechtlich Notwehr“.

Paech erwähnte im weiteren Verlauf, dass palästinensische Mediziner bestimmte Verletzungen nicht kennen würden, woraus er schloss, dass Israel „verbotene Waffen“, wie z. B. mit Uran angereicherte Munition verwende. Fraglich ist auch die Behauptung Paechs, die Hamas sei für einen Frieden bereit, sofern dieser per Volksabstimmung beschlossen werden würde und das es der Staat Israel sei, der Angst vor dem Verhandlungstisch hätte.

Begleitet wurde Norman Paech auf seiner Reise, die ausschließlich dem einseitigen Besuch von palästinensischen Gruppen galt, von Rupert Neudeck, der bisher ebenso nicht gerade als Freund Israels in Erscheinung getreten ist.

Aber auch unabhängig von der Veranstaltung ist Paech bis heute fortwährend durch seinen Extremismus im Umgang mit dem Konflikt im Nahen Osten aufgefallen. So äußerte er sich im Jahr 2006 in einem Interview mit der taz, dass Israel mit einem „unzulässigen Vernichtungskrieg gegen Milizen und die Bevölkerung im Libanon“ vorgehe. Dass Paech hierbei bewusst den Wortschatz benutzt, welcher für die grauenhaften Taten im Dritten Reich steht, untermauert noch einmal unsere Aussage das er im Umgang mit der Shoa ein massives Defizit aufweist.

Die Liste der Aussagen von Norman Paech ließe sich beliebig fortsetzen. Wir als Bundesarbeitskreis Shalom der Linksjugend [‘solid], dem Jugendverband der Partei DIE LINKE, betonen an dieser Stelle noch einmal, dass wir die Haltung von Herrn Paech nicht billigen können. Des Weiteren halten wir seine Funktion als außenpolitischen Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag für nicht tragbar. Um Paech unsere Position diesbezüglich auch persönlich schildern zu können, haben wir ihn für September dieses Jahres zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Wir verschließen uns keiner Debatte und verstehen DIE LINKE durchaus auch als pluralistische Partei. Ein Antizionismus, der in seiner Konsequenz mit der Forderung nach einer „Ein-Staaten-Lösung“, wie Paech sie sich wünscht, jedoch neue Pogrome gegen Jüdinnen und Juden erleichtern würde, hat – wie Gregor Gysi richtig gesagt hat – in der Partei nichts zu suchen.

Zudem laden wir den Bundessprecher_innenrat der Linksjugend [‘solid] ein, mit uns im kommenden Jahr eine Bildungsreise nach Israel und in die Palästinensischen Autonomiegebiete zu organisieren. Der Bundesarbeitskreis Shalom würde sich hierfür bereit erklären, die organisatorischen Vorbereitungen zu treffen und dafür auch die Zusammenarbeit mit dem BAK Internationales suchen.
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Ein Bericht des BAK Shalom über ein ganz andere Veranstaltung, nämlich deren eigene - mit Ilan Mor, Petra Pau und Walter Homolka -, findet sich hier.