Vorwärts nimmer, Rückwärts immer
„Machen Sie mit beim Volksbegehren Historische Mitte Berlin. Verhindern Sie mit Ihrer Unterschrift die Errichtung von unförmigen, modernen Bauten in der Historischen Mitte.“
Wieder ein Volksbegehren in Berlin. Soll man die Stadtmitte Berlins ausschließlich nach historischem Vorbild restaurieren oder dürfen Neubauten auch ein wenig zeitgemäß sein? Auch kleine Anzeigenblättchen machen Stimmung und die Leser sagen Ja zu Gestern. Über eine Aktivistin der „Gesellschaft Historisches Berlin“ lese ich:
„Annette Ahme (49) ist von Unrast getrieben, wenn es darum geht, sich und anderen ein nach ihrer Vorstellung schöneres Lebensumfeld zu schaffen. Früher hat sie das bei den Vorläufern der Grünen getan, heute bei der GHB.“
Liebe Frau Ahme,
zunächst möchte ich Ihnen - sozusagen von ehemaligem Hausbesetzer zu ehemaliger Hausbesetzerin - gerne für Ihren Einsatz ohne Rast für die Wiederherstellung des Standbilds der Königin Luise von Preußen das Eiserne Kreuz überreichen.
Allerdings hoffe ich, Ihnen ist klar, dass Sie auch im "historischen Berlin" vermutlich keine Königin gewesen wären und weder in einer Kirche, einem Schloss noch einem anderen Herrschaftshaus gewohnt hätten, und dass Ihr "Lebensumfeld", würde man es konsequenterweise ebenfalls rekonstruieren, aus einer zehnfach überbelegten Hinterhausbruchbude mit Kohle-Ofen und Außenklo ohne Abwasserleitung und Telefonanschluss bestünde?! Nicht? Dann wissen Sie’s jetzt.
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