On the Road again...
Hugo Chavez on the road. Erst war er in Kuba, dann in Weißrussland, es folgen Russland und der Iran. Eine schöne Tour. Freunde besuchen, das machen wir ja alle mal ganz gern. Nebenbei kann man ja auch noch ein paar Geschäfte regeln. Zum Beispiel mit dem Diktator Alexander Lukaschenko in Weißrussland, dem 15-größten Rüstungsexporteur der Welt, der dringend neue Wirtschaftsbeziehungen sucht. Und wenn’s auch menschlich und politisch passt, umso besser. „Wir haben einen gemeinsamen Gegner“, erklärte ein Chavez-Mitarbeiter beim Vorbereitungsbesuch in Minsk. Und Chavez betonte nach seinem Treffen mit Lukaschenko „Ich habe hier noch einen Freund gefunden, und zusammen sollten wir eine Kampftruppe gründen."
Heute geht’s weiter nach Russland. Ein schönes Land, da gibt es viel zu besichtigen. Zum Beispiel, und das ist gleich der erste Halt auf der Reise Chavez’, ein Rüstungsbetrieb in Wolgograd. Dann wird mit Putin geplaudert. Und zwar über Rüstungslieferungen im Gegenwert von einer Milliarde Dollar. Da geht es u.a. um 30 Kampfflugzeuge und 30 Militärhubschrauber. Bereits im vergangenen Jahr bestellte Venezuela knapp ein Dutzend Militärhubschrauber bei den Russen und zudem 100.000 Sturmgewehre vom Typ Kalaschnikow. Zwar hat die venezolanische Armee nur 80.000 Soldaten, aber man weiß ja nie, und so erklärte der venezuelanische Botschafter in Russland kürzlich, die zum Teil schon gelieferten 100.000 Kalaschnikows seien „zu wenig für uns“.
Dann geht die Sommerreise von Hugo Chavez weiter. In den Iran. In Teheran wird wieder ein Freund besucht, nein, was sage ich, ein Bruder! „Im Kampf gegen den Imperialismus, den Kolonialismus, das Lakaientum und die Nachgiebigkeit“ müssten die „Brüdervölker“ Iran und Venezuela sich verbünden, erklärte Chavez. Und das Bündnis steht bereits: In der Internationalen Atomenergiebehörde gab es nur eine einzige Gegenstimme gegen die Iran-Resolution am 24. September 2005 - die kam von Venezuela. Die beiden Ölimperien haben einen gemeinsamen Fonds von mindestens 200 Millionen Dollar „für wirtschaftliche und soziale Projekte“ angelegt. Achmed Jihad und Hugo the Boss werden sicher auch über den aktuellen Libanon-Konflikt reden. Schließlich ist man sich einig, dass, wenn es so etwas wie den Holocaust gibt, ihn die Juden zu verantworten haben. Chavez warf kürzlich in einer Rede vor Militärs in Caracas den USA vor, durch ihre Unterstützung Israels für den Konflikt im Nahen Osten verantwortlich zu sein. Dadurch werde die Welt in einen "neuen Holocaust" getrieben.
Chavez on the road… Es ist doch wirklich schön, wenn man überall in der Welt so viele Freunde hat… Ob er sich schon über die Besuchszeiten seines alten Freundes Saddam Hussein (Foto) informiert hat, weiß ich aber nicht…
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