Donnerstag, November 23, 2006

Kein Ticket nach Teheran
Einen Tag nachdem ich in der Jungle World berichtet hatte, dass Oskar Lafontaine seine bereits im April geplante Reise nach Teheran noch vor Jahresende nachholen wolle, lese ich heute in den Potsdamer Neuesten Nachrichten (Tagesspiegel): „Angst vor Missverständnissen: Lafontaine sagt Iranreise ab“.

Hab das jetzt grad nicht überprüft, aber wenn dem so ist, ist das doch irgendwie bedauerlich, denn der Zeitpunkt wäre so günstig gewesen: „Lafontaine hätte Mitte Dezember reisen können und wäre dann just zum Zeitpunkt im Land gewesen, wenn dort ein Symposium zum „Mythos“ der Judenvernichtung im „Dritten Reich“ stattfindet. Auf Einladung des Instituts für politische und internationale Studien in Teheran sollen Wissenschaftler am 11. und 12. Dezember über Themen wie „Gaskammern: Leugnung oder Bestätigung“ reden – ganz im Sinne der Hetzpropaganda des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad.“

Aber die Linkspartei, bzw. Oskar Lafontaine und Norman Paech bleiben tapfer am Ball:

„Ganz aufgeben will Lafontaine nicht: Wenn ihm der Iran zubilligt, mit Vertretern aller politischen Kräfte zu sprechen, will der Politiker die Reise im kommenden Jahr nachholen.“

Sie suchen nur nach einem günstigen Zeitpunkt. Da kann ich sie allerdings beruhigen: Egal wann sie fahren, es wird keine Missverständnisse geben. Es ist alles völlig klar, logisch und konsequent...

2 Comments:

At 11:22 PM, Blogger orcival said...

man kann ihn ja verstehen, wenn schon teheran, dann will man ja wirklich mit allen reden: also holocaust-leugner, -verharmloser UND -kleinredner. Nicht zu vergessen die zahlreichen Antizionisten und Antisemiten mit denen es sich zu verbruedern gilt, da kann man doch wohl verstehen, dass es da der planung bedarf, oder?!

 
At 12:55 AM, Blogger Ivo Bozic said...

absolut! aber ich will ja nicht sagen, man dürfe nicht nach teheran reisen. da gibt es genügend leute, mit denen ein interessantes gespräch sicher fruchtbar wäre. gerade für lafo. aber der will ja nicht den iran erkunden, der möchte endlich mal irgendwo als staatsmann empfangen werden, von einem staatsmann, das kriegt er am ehesten kriegt da besorgt.
wenn lafo mit rucksack quer durch den iran trampen wollen würde, würde ich das hingegen sehr begrüßen...

 

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