Juchhu in Jucu
Ich bin ja grundsätzlich kein Freund von Arbeitsplätzen. Je mehr abgebaut werden, desto besser. 2.300 Menschen in Bochum haben künftig mehr Zeit, sich sinnvolleren Dingen zu widmen, statt immer neue Handys mit integrierten Navigationsgeräten und Kinder-Ortungssystemen zusammen zu schrauben. Hat man keinen Arbeitsplatz ist das Problem ja nicht, dass man keinen hat, sondern, dass man einen braucht. Dort sollte also auch die Lösung ansetzen.
Doch auch, wer der altmodischen Meinung ist, Arbeitsplätze seien eine gute Sache, sollte sich über die Nokia-Schließung in Bochum freuen: Denn am neuen Standort im viel bedürftigeren Rumänien wird nun die Entstehung von rund 7.500 neuen Arbeitsplätzen in dem und rund um das Werk erwartet, manche rechnen sogar mit bis zu 15.000 neuen Arbeitsplätzen in der Region.
"Seid doch nicht so kleinlich", sagt der Bürgermeister des kleinen, sich an der Durchgangsstraße E 567 entlang ziehenden rumänischen Dorfes Jucu, Ioan Senasi zu den Deutschen. "Gebt uns auch mal eine Chance." Der Westen habe immer gesagt, dass Konkurrenz etwas Gutes sei. "Jetzt haben halt mal wir gewonnen."
„Aber die bekommen dort Hungerlöhne, werden übel ausgebeutet“, wirft da jemand ein? Sag ich doch: Arbeitsplätze sind scheiße.
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