Montag, Oktober 20, 2008

Krisenticker im Test, diesmal:
Spiegel-Online

Bei einem Selbstmordanschlag im Norden Afghanistans sind nach Behördenangaben zwei deutsche Soldaten und fünf Kinder getötet worden.“ In die Schlagzeile haben es aber - sorry - nur die deutschen Soldaten geschafft: "Taliban-Attentäter tötet zwei deutsche Soldaten".

Kredit- und Misskreditkrise: „Die Bundesregierung ist empört über Josef Ackermann. Der Deutsche-Bank-Chef hatte das Finanzrettungspaket abschätzig kommentiert, es damit in Misskredit gebracht…“ Jetzt ist alles klar!

Gut, wenn man schwarzen Humor hat: „Auch Colin Powell unterstützt nun Barack Obama …: Das könnte Obama endgültig den Weg zur ersten schwarzen Präsidentschaft bereiten.“ Am schwarzen Freitag ist Obama aber nicht Schuld.

Knochenjob für Prügelknaben“. Eine Reportage über Crashtest-Dummies: „Zuerst macht der Dummie eine Art Gesundheitscheck.“ Ungefähr auf dieselbe Art wie Obama und McCain Monopoly spielen:

Obama und McCain spielen Endspurt-Monopoly“. Denn sie „buhlen um wenige wichtige Straßenzüge in heiß umkämpften Bundesstaaten“. Buhlen reicht laut Spielanleitung beim Monopoly aber nicht aus. Drum: „Obama reist überall mit prallgefüllten Taschen an - als baue er wie im Monopoly-Spiel Hotels auf allen wichtigen Straßen.“ Tut er aber nicht, und reist zudem mit den ebenso prall gefüllten Taschen auch wieder ab … Und MacCain? „Aus eigener Kraft trauen ihm wenige US-Experten noch die Wende zu. Er muss wie im Monopoly-Spiel auf ‚Ereignis’-Karten hoffen, die den Spielverlauf radikal ändern könnten.“ Wie etwa bis zur Badstraße vorrücken? Nein: „Denkbar etwa: ein Terroranschlag, die Gefangennahme von Osama Bin Laden.“ Ach, was waren das noch für Zeiten, als es beim Monopoly denkbar war, in einem Kreuzworträtselwettbewerb zu gewinnen und DM 2000 einzuziehen.

Gut, dass es noch die Rubrik Eines Tages gibt: „Rückkehr der Schocker-Shorts“. Die Hotpants sind wieder da! Heissa! „Die Stoffstückchen, die in ihrer extremsten Form nicht einmal ganz den Allerwertesten bedecken, haben etwas herrlich Verruchtes und wunderbar Ordinäres. Genau diese Mehrdeutigkeit machte die die superengen Ultra-Shorts Anfang der Siebziger zum Verkaufsschlager in westlichen Metropolen.“ Herrlich verrucht und wunderbar ordinär diese eindeutig wenige Mehrdeutigkeit.

Aber besonders spektakulär: der „Schach-WM-Ticker“. Schlagzeile: „Kramnik unter Zugzwang“. Aufgepasst! Jetzt wird’s ernst!